Im Rahmen des 23. Internationalen Thomas-Mann-Festivals
Von Liebe und Wohlerfinden bis zu Finanzen und Immobilienbesitz: Algorithmen vereinfachen unser Leben, weswegen wir ihnen nahezu blind vertrauen und auf ihre Unterstützung zählen. Uns wird quasi leichter ums Herz, nachdem wir eine neue App heruntergeladen haben und die Nutzungsbedingungen bestätigt haben.
Heutzutage kommunizieren, reisen, unterhalten und bilden wir uns weiter, alles auf Basis von 5G-Technologie. Wir beruhen auf verbundene Objekte, denn es werden schon lange nicht mehr nur Daten von Nullen und Einsen vermittelt, sondern Gefühle – Vorfreude, Angst, Ekel oder Liebe, Scham und Empathie. Durch Codesprache können wir die Welt und unseren Geist überdenken: wir erschaffen ein digitales Umfeld und schauen dabei zu, wie es uns beeinflusst und in Teilen ebenfalls neu erschafft. Unsere Körper sind 60 % Wasser und 140 % Datenmaterial – wir sind 200 %. Wir sind intensiv!
Die Ausstellung leiht sich den Titel von dem Buch „das Intensive Leben“ (
The Life Intense), geschrieben von Tristan Garcia, der für seine Ansichten und Ideen des spekulativen Realismus bekannt ist und glaubt, dass das Folgen der Normen der Intensität uns dazu bringt, zu scheitern. Garcia beschreibt dies folgendermaßen: „wenn ausschließlich die Intensität über unsere Lebensqualität bestimmt, so wird schnell beides, unser Leben und unsere Gedanken, an die Ermüdung unserer Existenz ausgeliefert“.
Doch was für Szenerien, Geschichten und Vorstellung löst der heutige Stand der Kultur in der Kunst aus? Die Ausstellung lädt Sie ein, mit den Werken der Künstler in Berührung zu kommen, die über die Verbindung zwischen digitaler und physikalischer Welt durch Klang, Bild, Materie und Rhythmus reflektieren und dadurch ein abwechslungsreiches Erlebnis mit unterschiedlichen Einstellungen ermöglichen. Die Mehrheit der Werke wird in der Kunstkolonie Nida von der Kunstakademie Vilnius hergestellt.
Künstler: Žygimantas Kudirka, Ulijona Odišarija, Ignas Pavliukevičius, Rebecca Stephany & Mathias Lempart, Steve & Samantha, and Marianne Vierø
Kuratoren: Dovilė Tumpytė and Marina Valle Noronha
Organisiert von der der Kunstkolonie Nida der Kunstakademie Vilnius
Das Projekt wird durch den Litauischen Kulturrat, das Goethe-Institut Vilnius, das Nordisch-Baltischen Mobilitätsprogramm, das Thomas Mann Kulturzentrum und die Neringa Gemeinde unterstützt.
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