Film DER MENSCHLICHE FAKTOR

Der menschliche Faktor © Riga IFF

Di, 19.10.2021

20:30 Uhr

Splendid Palace

Found in Berlinale/Riga IFF

Regie: Ronny Trocker, Deutschland/Italien/Dänemark 2021, 102 Min, Spielfilm
Darsteller*innen: Mark Waschke, Sabine Timoteo, Jule Hermann, Wanja Valentin Kube, Hassan Akkouch u.a. 
 
Nina und Jan besitzen eine Werbeagentur. Sie gehören der Mittelschicht an, haben zwei Kinder und eine Ratte namens Zorro. Als die Familie bei Ninas Elternhaus nahe der belgischen Küste ankommt, wird sie von der abgestandenen Luft im Wohnzimmer in Empfang genommen. Als sie das Fenster öffnen um ein wenig zu lüften, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis sich das Stille, Ungehörte und Ungesehene bemerkbar macht. Alles beginnt mit einem Einbruch. Waren das die Jugendlichen aus der Gegend, die provokative Videos auf Social Media posten? Oder vielleicht die politischen Gegner eines rechtsstehenden Politikers, einem Klienten von Nina und Jan, die das Paar einschüchtern wollen? Und fand der Einbruch, der letztlich als Katalysator für das Auseinanderbrechen der Familie dient, wirklich genauso statt, wie es scheint?
 
Man kann zu Recht behaupten, dass der zweite Spielfilm des italienischstämmigen Regisseurs und Drehbuchautors Ronny Trocker die gleichen, nicht-linearen Erzählräume bespielt und darin familiäre Entfremdungen erkundet wie Filme von Michael Haneke. Nachdem der Film sowohl bei Sundance als auch bei dem Berliner Filmfestival gezeigt wurde, verdient er es, dass seine Zuschauer*innen der Art und Weise Aufmerksamkeit schenken, wie er die Ängste, Phobien, Heucheleien und Wünsche einer Hamburger Familie entwirrt. Dass der Film sich in elliptische Perspektiven aufteilt kreiert einen Rashomon Effekt, der ihn fast zum Thriller macht und die Zuschauer an der Wahrhaftigkeit dessen zweifeln lässt, was sie sehen. Die Hauptrollen wurden mit den zwei prominentesten Schauspieler*innen des europäischen Films besetzt – Mark Waschke aus Deutschland und Sabine Timoteo aus der Schweiz (The Chronicles of Melanie, 2016).
 
Voraussetzung für den Zutritt zum Kino ist die Vorlage eines gültigen Impfzertifikats, beziehungsweise Genesungsnachweises, in Form des europaweiten QR-Codes. Jener muss gemeinsam mit einem Identitätsnachweis vorgelegt werden.

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