Ausstellung Heim. Geschichten der Rückkehr

Plakat © Muzejs "Žaņa Lipkes memoriāls"

Mo, 13.12.2021 –
So, 13.02.2022

16:00 Uhr

„Žaņa Lipkes memoriāls“

Ausstellung


Daheim beginnt der Weg eines Menschen, das Zuhause ist der Beginn des Lebens, wo man sich zugehörig oder zuweilen ganz fremd fühlt. Die Lebenswege der Menschen, denen wir in dieser Ausstellung begegnen, haben ganz unerwartete Windungen gemacht, sowohl als sie die Menschen aus ihrer Heimatstadt wegführten, um anderswo Wurzeln zu schlagen, aber auch als sie sie später zurück nach Lettland brachten. 

Ist das Zuhause gelichzeitig von mehreren Sprachen und Kulturen, und die Verbindung zur Heimat durch ihre angespannte Geschichte und Holocausterfahrung der Familie geprägt, so ist der Heimweg umso schwieriger. Wie lebt man mit den Spannungen zwischen Schmerzen des Verlustes und hoffnungsvoller Koexistenz? 

Während der Atmoda (Erwachen)-Zeit in den 90er Jahren kehrten Exillett*innen nach Lettland zurück, aufgewachsen in der Fremde mit Heimweh nach einer erträumten und besungenen, wohl aber nicht gefühlten Heimat. Das war die Zeit, in der ein Teil der Juden und Jüdinnen Lettland verlassen haben. Welche ist die Erfahrung der Juden und Jüdinnen, die nach langer Abwesenheit wieder nach Lettland zurückkehren?

Was treibt dich, in die Heimat deiner Eltern oder Großeltern zurückzukommen? 

Wie kommst du in einen anderen Lebensraum herein und was sind die wichtigsten Anhaltspunkte? 

Was ist deine eventuell unübersetzbare Lieblingsredewendung auf Lettisch, Jiddisch, Iwrith oder Russisch? 

Bei Begegnungen mit Diāna, Eitan und anderen unseren Gesprächspartner*innen haben wir versucht uns dieser Heimkehrerfahrung zu nähern. Das Leben hüben und drüben, jedes in anderer Gegend und anderer Sprache, bringt eine andere Erfahrung des Ganzen. Das Leben ist mitunter wie ein Alphabet, das von beiden Seiten geschrieben werden kann – von links nach rechts oder von rechts nach links. Das wichtigste ist, welche Worte aus diesen Buchstaben entstehen.

Zu Fremdenführer Eitan sagen israelische Touristen: „Du bist wie ein Lette, erzählst überhaupt nichts über dich selbst“. Und solch klare Grenzen um seine Privatsphäre befreien ihn, obwohl er sein halbes Leben lang in Israel gelebt hat.

„Irgendwie vertrugen sich meine lettische Oma und mein jüdischer Opa, das ist auch in mir – Mensch bleibt Mensch, es ist nicht wichtig, welches Blut er oder sie hat“, sagt Diāna Lapkis-Peršteina, deren Lebensweg von Riga nach Jerusalem, danach in die Schweiz und dann zurück nach Lettland und zur großen Liebe geführt hat.

Die Geschichten dieser Menschen und ihre Sicht auf Lettland aus variierender Entfernung decken die Gleichzeitigkeit von verschiedenen Gesichtspunkten und Widersprüchen. Heim führen lange und sich schlängelnde Straßen, an denen sowohl Linden und Kastanien als auch Dattelpalmen wachsen.

Eröffnung der Ausstellung und Gespräch mit den Projektteilnehmern: Montag, 13. Dezember um 16.00 Uhr.
Ab Januar 2022 wird die Ausstellung auch in digitaler Form verfügbar sein.

Das Projekt „Heim. Geschichten der Rückkehr“ wurde in Zusammenarbeit mit dem Museum „Žaņa Lipkes memoriāls“ verwirklicht.
Besonderer Dank gilt allen Gesprächspartner*innen für ihre Offenheit und Gasfreundschaft.

Interviewerin: Lolita Tomsone
Foto: Rolands Krutovs
Video: Artis Baņģieris
Chiffrierung und Übersetzung: Anta Ancveriņa 

Die Veranstaltung findet im „grünen Modus“ statt. Für diese epidemiologische Sicherheitsregelung gelten die folgenden Regeln:

-Besucher mit einer gültigen Covid-19-Bescheinigung, die den Abschluss einer vollständigen Impfung oder die Exposition gegenüber Covid-19 in den letzten sechs Monaten belegt (gültige digitale Covid-19-Bescheinigung (QR-Code) muss vorgelegt werden, ebenso wie ein Identitätsnachweis), müssen einen Abstand von 2 m einhalten und eine Gesichts- und Nasenmaske tragen.

 

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