Film Peter von Kant

Zu sehen sind die Gesichter dreier Personen. Die beiden Frauen im Vordergrund auf der linken Seite halten sich aneinander fest und sehen traurig und amüsiert aus. Die Frau rechts im Hintergrund hat geweint. Sie hat noch Tränen im Gesicht. © Carole Bethuel

Sa, 15.10.2022

18:30 Uhr

Splendid Palace

Peter von Kant

Zeitgeist Deutschland/Riga IFF

Regie: François Ozon, FR 2022, 84'  
Darsteller*innen: Denis Ménochet, Isabelle Adjani, Khalil Gharbia, Hanna Schygulla, Stéfan Crépon, Aminthe Audiard

FSK: ab 16 Jahre

Peter von Kant ist ein erfolgreicher Regisseur mittleren Alters mit einem Hauch von Dekadenz. Er lebt mit seinem Assistenten Karl zusammen, dessen Psyche die Erniedrigungen und Misshandlungen des Regisseurs am meisten ertragen muss. Peters dauerhafte Muse ist die überirdische Sidonie, eine brillante Schauspielerin, deren mondweiße Haut an eine unbeleuchtete Kinoleinwand und deren Lippen an samtene Kinosessel erinnern. Nachdem er den Schauspieler Amir kennenlernt, verliebt sich der Regisseur in ihn und möchte gemeinsam mit ihm das Kino revolutionieren. Sie sind erfolgreich, doch Amir zerstört in dem Prozess die Welt Peters, indem er dämonische Saat ausstreut.

Als er „Die bitteren Tränen der Petra von Kant" (1972)“ schrieb und inszenierte, äußerte sich Rainer Werner Fassbinder, das enfant terrible des deutschen Kinos, wenig schmeichelhaft über Frauen und behauptete, dass sie „make use of their oppression as an effective instrument of terror“ (Gebrauch von ihrer Unterdrückung als ein Instrument des Terrors machen). Der Autor des modernen Manierismus, der französische Regisseur Francois Ozon, ist das genaue Gegenteil von ihm. In seinen Filmen sind es die weiblichen Charaktere, denen eine sensible, vollständige und intelligente Form gegeben wird und durch die Umkehrung des Genders des Protagonisten wollte Ozon destruktive männliche Charaktere erforschen. In diesem Film hat Ozon ein visuell ausgeklügeltes Spiel um Sexualität und Macht geschaffen, dessen Maßstab der menschliche Ehrgeiz ist, der vom Ruhm beleuchtet wird. Denis Menochet, Isabelle Adjani, and Hanna Schygulla, mit denen Fassbinder mehrfach arbeitete, treten in den Hauptrollen auf.
Eintrittskarten

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