Gespräch Trauma, Erinnerung und Zukunft

Trauma, Erinnerung und Zukunft © Goethe-Institut Riga / Alexey Murashko

Di, 06.12.2016

Nationalbibliothek Lettlands

Trauma, Erinnerung und Zukunft

Ein lettisch-deutsches Gespräch mit Aleida Assmann, Dainis Īvāns und Olga Procevska

Die Menschen in Lettland, wie in großen Teilen Europas, erlebten im 20. Jahrhundert Zeiten des Aufbruchs, aber auch Krieg, Holocaust, politische und humanitäre Katastrophen, die Menschenleben, kulturelles Erbe, Familiengeschichten und Lebensgewissheiten zerstört haben. Die Erinnerung an diese Geschehnisse und der Umgang mit dieser Erinnerung hat in Lettland und in Deutschland eine unterschiedliche, aber jeweils zentrale Bedeutung.

In Lettland, wie auch in Deutschland, geht es bei Erinnerung nicht nur um die Vergangenheit, sondern auch um die Zukunft. Doch welche Erinnerungen an das 20. Jahrhundert trennen, welche einen die Gesellschaft? Eine partizipative Erinnerungskultur kann ein Forum schaffen, um einen gemeinsamen politischen, kulturellen und sprachlichen Raum zu gestalten, dessen Grundlage Inklusion und kulturelle Vielfalt ist.

Dabei tun sich wichtige Fragen auf: Was bringt der Dialog von verschiedenen Erinnerungen? Bestehen Erinnerungskluften und parallele, geschlossene Erinnerungsräume? Gibt es falsche oder unakzeptable Erinnerungen und was tun, wenn der Andere sich eben anders an Lettland und lettische Geschichte erinnert? Wieviel Erinnerung braucht die Zukunft? Und welche Rolle spielte Erinnern und Vergessen bei den Neuanfängen in Deutschland nach Krieg und Holocaust sowie nach dem Ende der DDR?

Das Goethe-Institut Riga und die Lettische Nationalbibliothek laden Sie herzlich ein, in einer spannenden Debatte gemeinsam mit drei herausragenden Intellektuellen Antworten auf zahlreiche schwierige, manchmal unangenehme Fragen zu suchen.

Es diskutieren Professor Aleida Assmann (Universität Konstanz), die wohl einflussreichste Theoretikerin im Bereich Erinnerungskultur und Erinnerungspolitik in Europa, der Politiker und Publizist Dainis Īvāns und die Kommunikationsexpertin Dr. Olga Procevska.

Moderation: Dr. Gustavs Strenga, Dr. Deniss Hanovs

Veranstalter:

Goethe-Institut Riga und die Lettische Nationalbibliothek in Zusammenarbeit mit der Žanis-Lipke-Gedenkstätte, der Fakultät für Kommunikation der Riga Stradiņš Universität, dem Ģertrūdes ielas teātris und dem Institut für Philosophie und Soziologie der Universität Lettlands

Die Veranstaltung wird ermöglicht durch das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland.

Zurück