Ausstellung Melancholie

Melancholie - Sandra Strēle © Sandra Strēle

Do, 28.09.2017 –
Sa, 04.11.2017

Goethe-Institut

Melancholie - Sandra Strēle

Gemälde von Sandra Strēle

Der Ausstellungstitel „Melancholie“ ist als ein geistiger, traumähnlicher Zustand zu verstehen, der emotional zwischen der für einen Traum charakteristischen Offenheit und dem Glauben an das Irrationale einerseits und dem Bewusstsein der Unmöglichkeit des Traums andererseits balanciert. Die Metapher des Schwimmens, die in der Installation verwendet wird, hat mehrere Bedeutungsebenen. Die erste ist eine Metapher für die Bewegung und das Verfließen des Lebens, die den Gang des Lebens beschreibt, der sich fortwährend und unvorhersehbar verändert. Im Lettischen gibt es den Ausdruck „durchs Leben schwimmen“ für Leute, denen alles im Leben leicht und ohne viel Mühe gelingt. Die zweite Ebene der Metapher ist das Schwimmen als Fortbewegung. Schwimmend kann man sich nur in Flüssigkeiten fortbewegen, die eine bestimmte Dichte haben. In sauberem Schwimmbeckenwasser kommt man durch Körperbewegungen ohne große Anstrengung oder Schwierigkeiten voran. Als dritte Möglichkeit wird das Schwimmen zur Erholung gesehen, als einen Moment der Sorglosigkeit. 
 
Zur Erstellung der Gemälde, Objekte und des Künstlerbuchs wurden visuelle Materialien verwendet, die in Berliner Schwimmbädern gesammelt wurden. Das Künstlerbuch bietet seinem Betrachter nicht nur die Möglichkeit, die visuellen und historischen Unterschiede der Großstadtbäder kennenzulernen, sondern auch freie Gemäldeinterpretationen des Schwimmbads als ein vielschichtiges Objekt von kultureller Bedeutung zu betrachten.
 
Sandra Strēle hat 2016 die Lettische Kunstakademie im Bereich Malerei abgeschlossen. Sie hat ein Semester als Austauschstudentin an der Königlichen Akademie für Schöne Künste in Antwerpen verbracht. Inzwischen hat sie ihr Masterstudium an der Lettischen Kunstakademie im Studienfach „Kunstgeschichte und –theorie“ aufgenommen. 2012 hat sie ein Kunststipendium des Boriss un Ināra Tetereva Fonds erhalten, 2014 die Brederlo von Sengbusch Kunstprämie und 2016 ein Stipendium für Malerei der SEB. Sie hatte bereits mehrere Einzelausstellungen und hat an Gruppenausstellungen und Künstlerresidenzen in Italien, Weißrussland, Estland, Litauen, Norwegen, Indien, Belgien und Frankreich teilgenommen.
 
Eröffnung der Ausstellung in Anwesenheit der  Künstlerin:
Mittwoch, 27. September, 18:30 Uhr

 

Die Ausstellung findet in Rahmen des Projektes „Alles geben! Teilen und Tauschen“ des Goethe-Institut Riga statt.
Im Mittelpunkt des Projektes stehen Netzwerk und Experiment, Offenheit und Partizipation. Zusammen mit lettischen Partnern wollen wir Dinge ausprobieren, Themen weiterdenken, Menschen verbinden. Dafür teilen wir unsere Räume mit Künstlerinnen und Künstlern aller Sparten sowie mit Akteurinnen und Akteuren aus den Bereichen Kultur und Zivilgesellschaft. Wir bieten ihnen Raum im Institut, Vernetzung, eine Plattform für ihre Initiativen sowie einen kleinen finanziellen Beitrag. Im Austausch dafür erhalten wir neue Impulse für unsere Arbeit und ungewohnte Einblicke in die Aktivitäten anderer Institutionen, Initiativen und Kollektive.

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