Lesung Abbas Khider – „Ohrfeige“

Abbas Khider 2015 © Peter-Andreas Hassiepen

Mi, 29.11.2017

18:00 Uhr

Goethe-Institut

Abbas Khider 2015

Lesung

Im Rahmen des EUNIC Literaturprojekts 2017 mit dem thematischen Schwerpunkt Migration präsentiert der mehrfach preisgekrönte Autor Abbas Khider im Gespräch mit Lolita Tomsone in einer zweisprachigen Lesung sein Werk „Ohrfeige“. Ob Einwanderung oder Auswanderung – Migration ist in vielen Ländern der Welt fester Bestandteil der Realität und soll nicht nur an diesem Tag Gegenstand gesellschaftlicher Reflexion sein.
 

Ohrfeige

Karim landete zufällig in einer bayerischen Provinz, dachte er doch, in Frankreich angekommen zu sein. - Seine Flucht aus dem Irak ist bereits drei Jahre her, dennoch kämpft er sich tagtäglich durch Asylunterkünfte und Formulare der Behörden. Alle Anstrengung scheint umsonst gewesen zu sein, als er plötzlich abgeschoben werden soll - und schon wieder steht er ganz am Anfang.
 
1973 in Bagdad geboren, erlebte Abbas Khider wegen seiner politischen Aktivitäten am eigenen Leibe das brutale und unmenschliche Leben in einer Diktatur. Nach mehrjähriger Gefangenschaft floh er 1996 aus dem Irak und lebt seit 2000 im demokratischen Deutschland; in seinem neuen Roman „Ohrfeige“ erzählt Khider auf eine lustige, schmerzhaft-ehrliche und berührende Art von den verschiedenen hässlichen Alltäglichkeiten aus dem Leben des Flüchtlings Karim in einem Deutschland, das vielleicht nur vorgibt, hilfesuchende Menschen willkommen zu heißen.

„Abbas Khider ist nicht nur, weil er uns mit deutscher Verlogenheit konfrontiert, ein preiswürdiger Autor. Jeder seiner poetisch grundierten Romane ist klug geformt. Er bringt uns zum Lächeln, spielt mit Klischees, lässt uns staunen über die Wunder im Elend...” - Friedrich Christian Delius

Insbesondere werden Abbas Khiders Roman und Erfahrungswerte an diesem Abend im Fokus stehen und - fern politischer Debatten – als Vorlage für gemeinsame Diskussionen und Gespräche dienen, die sich mit den menschlichen Fragen rund um dieses komplexe Thema auseinandersetzen. Europäische Vielfalt und Zusammenarbeit sind dabei die Motive, die diese Veranstaltung tragen und leiten werden.

 

2017 wurde „Ohrfeige“ („Pļauka”) von Silvija Ģibiete ins Lettische übersetzt. Das Lektorat übernahm Linda Zulmane und das Buchdesign stammt von Uwe Melichar (Hamburg). Herausgegeben wird das Buch ab 1. Dezember im Verlag Harro von Hirschheydt (Riga). Das Goethe-Institut Riga und die Friedrich-Ebert-Stiftung (Riga) haben die Ausgabe finanziell unterstützt.

 


 
 

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