Eröffnung des Themenraums „Auf falschen Fährten – Kriminalliteratur als Spiegel der Gesellschaft“
In einem Frankfurter Vorstadtbordell empfängt eine junge Hure einen Freier, einen ihrer Stammkunden. Nichts weist darauf hin, dass sich dieses Zusammentreffen irgendwie von den bisherigen unterscheiden wird. Man geht aufs Zimmer. Kommt zur Sache. Dann schnappt sie sich seine Kanone, schießt ihn nieder und ergreift die Flucht. Knallt gleich noch einen der Zuhälter ab, kassiert sein Smartphone, nimmt seinen Wagen und fährt los. Sie weiß genau, wo sie hinwill.
Dies ist Monika Geiers achter Roman mit Kommissarin Bettina Boll. Sie ist eine sympathische Hauptfigur; mit ihrem scharfen, analytischen Verstand, ihrer Intuition und Empathie bildet sie einen starken Kontrast zum Macho-Gehabe ihrer männlichen Kollegen. Bettina arbeitet Teilzeit, damit sie sich um die Kinder ihrer verstorbenen Schwester kümmern kann. Sie verschwendet wenig Energie für Banalitäten wie Kleidung und Inneneinrichtung, fährt einen uralten Ford Taunus und ist im Begriff das Haus zu verkaufen, das sie von ihrer Tante geerbt hat und noch so manches Geheimnis birgt. Just in diesem Moment beginnt sie die Ermittlungsarbeiten in einem Fall, bei dem sich herausstellt, dass Mitarbeiter der Polizei in Mädchenhandel und andere Verbrechen verwickelt sind.
Im Anschluss an die Lesung findet eine Diskussion statt.
Die Gäste –
Monika Geier, Dace Judina, Evija Veide (Moderation) – unterhalten sich über Kriminalliteratur in Lettland und Deutschland sowie darüber, warum wir Kriminalgeschichten in Büchern und im Fernsehen mögen und ob die Kriminalliteratur auch Spiegel der Gesellschaft ist.
Monika Geier, geboren 1970 in Ludwigshafen, hat Architektur an der Universität Kaiserslautern studiert und ihre ersten Bücher neben ihrer Arbeit als Diplom-Ingenieurin geschrieben. Inzwischen arbeitet sie als freie Autorin.
Schon in ihrem ersten Roman „Wie könnt ihr schlafen“ trat die Figur der Kommissarin Bettina Boll in Erscheinung. Für den Roman erhielt sie 2000 den Krimipreis Marlowe, ihr neuster Roman „Alles so hell da vorn“ wurde 2018 mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet.
Autorenlesung und Diskussion finden im Rahmen des
Themenraums / Kriminalliteratur / statt.
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