WERKSTÄTTE/DISKUSSIONEN/BUCHVORSTELLUNG Rigaer Gespräche: Russischsprachige Europäer: Politische Teilhabe und Bildung

Rigaer Gespräche l © Goethe-Institut Riga

Mi, 19.09.2018 –
Do, 20.09.2018

Goethe-Institut

Werkstätten/Diskussionen/Buchvorstellung

Rigaer Gespräche I: Russischsprachige EuropäerInnen: Politische Teilhabe und Politische Bildung in Europa


Seit Jahrzehnten nutzen und leben junge Europäer die Freiräume und Möglichkeiten in einem wachsenden, selbstbewussten und offenen Europa. Sie arbeiten, reisen und studieren ungehindert von Grenzen, die das Leben der früheren Generationen, besonders in Osteuropa, bestimmt haben.
 
Paradoxerweise ist die Idee „Europa“ heutzutage aber Thema vieler kritischer, kontroverser Debatten in der EU. Die professionellen Euroskeptiker, Populisten, Nationalisten und verschiedene religiöse Gruppen nutzen diese Krise aus, reden sogar vom „Ende Europas“. Woher kommt diese Krise? Ist es der Stress der schnellen Globalisierung? Sind die Eliten von der Realität auf der Straße abgekoppelt und verlieren ihre Legitimation als Repräsentanten? Oder ist es eine Krise der Partizipation, die europäischen Frieden und Stabilität erst möglich gemacht hat?
 
Die russischsprachige europäische Jugend des Ostseeraums ist ein besonders interessanter Teil dieses Bildes. Obwohl Russisch keine offizielle EU-Sprache ist, ist es schwierig, sich die europäische Idee ohne die russischsprachigen Bevölkerungen vorzustellen – mit ihren Ängsten, Hoffnungen und Stimmen. Dies gilt umso mehr im Baltikum, wo kulturelle und gesellschaftliche Gegenströmungen uns immer wieder dazu veranlassen, den Platz der „Russen“ in der europäischen Vision zu hinterfragen.
 
Dies ist der Ausgangspunkt und das Ziel der Rigaer Gespräche. Wir versuchen, die russischsprachigen Jugendlichen aus dem Ostseeraum wieder miteinzubeziehen, indem wir ihnen eine Stimme geben und sie mit der Welt der Wissenschaft und Politik in Kontakt bringen. Und alle zusammen werden wir nach Antworten auf die Fragen suchen: Wie kann politische Bildung helfen, Europa als demokratischen und pluralistischen Raum zu erhalten?
 
Am 20. September
präsentieren wir – in Anwesenheit der Autorin – die druckfrische lettische Übersetzung von Aleida Assmanns Werk „Das neue Unbehagen an der Erinnerungskultur“. Das Buch reflektiert die Herausforderungen für europäische Nationalstaaten, eine neue Inklusionspolitik zu gestalten, die Gleichberechtigung und Toleranz fördert. Aleida Assmann steht für Fragen und Diskussion zur Verfügung.
 
In Zusammenarbeit mit: Žanis Lipke Memorial (Riga), Bundesverband Russischsprachiger Eltern (BVRE, Deutschland), Deutsche Botschaft in Riga

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