ROBOTS-IN-RESIDENCE

Roboter © Goethe-Institut

Mi, 19.05.2021 –
Sa, 19.06.2021

Generation A=Algorithmus

Die NAO-Roboter GAIA und NaoMI erlernen auf ihrem Roadtrip quer durch Europa viele neue Fähigkeiten – und tragen so zu der Vernetzung europäischer Coder*innen und Künstler*innen bei. Seit Sommer 2020 bereisen die beiden Roboter im Auftrag des Goethe-Instituts europäische Städte; im Mai und Juni diesen Jahres ist Riga die letzte Station vor der Heimkehr der beiden Roboter.
 
Während die Pandemie für viele Europäer*innen das Reisen einschränkte, kamen die zwei Roboter ganz schön herum. Auf jeder ihrer Wegstation wie Bratislava, Groningen und etlichen weiteren Städten trafen sich Coder*innen und Künstler*innen, um die Roboter neu zu programmieren und so weiterzubilden. Die beiden Roboter wurden in entgegengesetzte Richtungen geschickt, sodass sie gegen Ende der Projektlaufzeit mit unterschiedlichen Fähigkeiten an ihren Startpunkt zurückkehren werden. Während GAIA in Westeuropa Boxen und Fußballspielen lernte, wurde NaoMI in Osteuropa dazu programmiert, Kunstwerke mit einer Schreibmaschine zu erschaffen.
 
Für dieses Projekt kooperiert das Goethe-Institut Riga mit dem Zentrum für Neue Medienkultur RIXC. Die Zusammenarbeit der Künstlerin Laima Graždanovičas und des Programmierers Jurgis Peters hat es sich zum Ziel gesetzt, dass der NAO-Roboter in Riga neue Fähigkeiten erlernt. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob künstliche Intelligenz in der Lage ist, sich um den Menschen und andere Lebewesen zu kümmern. In Riga wird NaoMi dazu programmiert, Vogeleier kontrolliert auszubrüten und so zum Mitschöpfer von neuem Leben zu werden.  Diese Idee kam den beiden Künstler*innen, als sie über die ambivalente Beziehung zwischen Menschen, Künstlicher Intelligenz und Robotik nachdachten. Auf der einen Seite herrscht die Angst vor einer Zukunft, in der die Robotik dem Menschen die Arbeit weggenommen hat, und auf der anderen Seite besteht die Vision einer futuristischen Gesellschaft, in der die Menschen durch die Roboterarbeit endlich frei sind.
 
Heute, da der Schutz der Natur und die Förderung eines nachhaltigen Lebensstils wesentliche Strategien für das Überleben der Menschheit sind, erscheint es logisch, dass auch Roboter sich mit den Folgen des menschlichen Handelns auseinandersetzen werden. Stellen wir uns also eine Zukunft vor, in der NAO dazu beiträgt, natürliches Leben zu erhalten, und fragen: Gibt es eine Grenze für das Wort "natürlich"?
 
Neuigkeiten und Informationen zum Projekt finden sich unter anderem auf den Facebook-Kanälen des Goethe-Instituts Riga und des RIXC. Die Fortschritte des Roboters in der RIXC-Galerie können auf einem eigenen Instagram-Account und auf dem Instagram-Account des RIXC verfolgt werden. Die offizielle Website des Projekts hält Sie außerdem über die Fortschritte und Erfolge des Roboters auf dem Laufenden.
 
Bevor der Roboter NaoMI sich auf die Heimreise macht, sollen seine neu erlernten Fähigkeiten in einer Abschlussveranstaltung am 19. Juni digital oder wenn möglich in Präsenz im Goethe-Institut Riga vorgeführt werden. Neuigkeiten dazu finden Sie in unserem Veranstaltungskalender. Wenn die pandemische Lage es zulässt, soll das Gesamtergebnis des mehrmonatigen Projekts im November 2021 präsentiert werden. Im Hygiene-Museum Dresden finden sich dann aller Teilnehmer*innen sowie das RoboticLab der TH Wildau zum Abschlussfestival des Projekts „Generation A=Algorithmus“ ein.

NaoMi kann während der Projektlaufzeit jeden Mittwoch bis Samstag von 12:00 bis 18:00 in der RIXC Gallerie, Lencu iela 2, besucht werden.
 
RIXC ist ein Kulturzentrum für neue Medien, eine Kunstgalerie und ein Künstlerkollektiv. Das Zentrum realisiert Projekte, die Kunst, Wissenschaft und neueste Technologien miteinander verbinden. Zu den Aktivitäten von RIXC gehören: die Produktion von Kunstwerken und innovativen Kunst-, Wissenschafts- und Technologieprojekten, die Organisation des jährlichen RIXC Kunst- und Wissenschaftsfestivals und von Ausstellungen sowie die Veröffentlichung der Zeitschrift Acoustic Space. Durch seine Veranstaltungen und Publikationen initiiert RIXC neue und aktuelle Themen in der zeitgenössischen Medienkunst, die eine breite lokale und internationale Resonanz haben. RIXC ist auch einer der Hauptbegründer und Entwickler des Kunstforschungslabors (MPLab) der Universität Liepaja und des Bildungsprogramms für neue Medienkunst.
 
Laima Graždanoviča studiert an der lettischen Kunstakademie, nachdem sie bereits einen Abschluss in der szenischen Kunsttheorie machte. Sie hat Erfahrung in den Bereichen der Fotografie und Performance und arbeitet unter anderem als Kurzfilmkuratorin für das Kurzfilmfestival 2ANNAS.

Jurgis Peters studierte an der University of Birmingham Digital Media Technology sowie Cyber Security und befindet sich derzeit in seinem zweiten Jahr als Masterstudent der visuellen Kommunikation an der Lettischen Kunstakademie. Als Programmierer und Experte für IT-Sicherheit arbeitet er bei der Information Technology Security Incident Response Institution CERT.LV.
 

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