Diskussionsrunde Künstlergespräche
Spuren des Nichtsichtbaren

Al Amakine, cartographie des vies invisibles 2016 © Abdessamad El Montassir

Di, 24.01.2017

19:00 Uhr

Goethe-Institut Rabat

Al Amakine, cartographie des vies invisibles 2016 copyright Abdessamad El Montassir

Diskussionsrunde mit Abdessamad El Montassir, Bildender Künstler und Salima S. El Mandjra, Architektin

Abdessamad El Montassir arbeitet, seit seinem Abschluss an der École Nationale des Beaux-Arts in Tétouan 2012, zum Konzept des „Widerstands“, das er als dynamischen Prozess sowohl der Veränderung als auch der Auslöschung versteht. Seine Projekte versuchen in unterschiedlichen Formen vergangenen Zeiten nachzugehen und Konturen verblasster Realitäten vor Augen zu führen. Die Werke erwachsen aus der Zusammenarbeit mit Spezialisten: mit Botanikern oder Historikern, aber auch im Austausch mit zivilgesellschaftlichen Zeitzeugen. Weit entfernt von jeglicher Nostalgie ist diese Suche von dem Wunsch geprägt, die heutige Generation für eine Beschäftigung mit verschwindenden Erinnerungen zu sensibilisieren. Im Gespräch wird uns Abdessamad El Montassir durch seine Arbeit und die Entwicklung seiner ästhetischen und politischen Anliegen führen.

Die Diskussion wird auf Französisch stattfinden.

Künstlergespräche

In der Reihe „Künstlergespräche“ werden künstlerische Projekte in ihrem Entstehungsprozess und in ihrer gesellschaftskritischen Perspektive vorgestellt. Dabei geht es um alternative Erzählweisen der Geschichte Marokkos: seiner Städte, Stadtviertel, Kulturinstitutionen und künstlerischen Praxis.

Im Mittelpunkt der Gespräche stehen die Beziehungen zwischen Texten und mündlichen Überlieferungen, zwischen kollektiven Erinnerungen und der Öffentlichkeit, sowie zwischen traditionellen Künsten und zeitgenössischer Praxis. Der Ausgangspunkt dafür ist eher der kreative Schaffensprozess als bereits abgeschlossene Werke. Mit der Gesprächsreihe soll ein Diskussionsraum eröffnet werden, der frei von diskursiven, formellen und institutionellen Zwängen ist. Es geht darum, unterschiedliche Positionen vorzustellen, die sich kritisch mit der diskursiven Kategorisierung von Geschichte auseinandersetzen.

Die transdisziplinäre Reihe soll Künstler/innen, Akademiker/innen, Kunstkritiker/innen und Kurator/innen in ein gemeinsames Gespräch bringen, um andere historische Erzählweisen, und darüber hinaus auch eine kritische Lesart der Kunstgeschichte, zu entwickeln.
 
Konzeption:
Sarah Dornhof, Kulturwissenschaftlerin


Sarah Dornhof forscht und lehrt im Bereich Kunstgeschichte Afrikas an der Freien Universität Berlin und ist im Jahr 2016 an der Universität Mohammed V und dem Centre Jacques-Berque in Rabat assoziiert. Ihr aktuelles Postdoc-Projekt untersucht Formen politischer und historiographischer Kritik in der zeitgenössischen Kunst in Marokko.

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