Diskussionsrunde Künstlergespräche
Safâa Erruas: Distanz und Essenz

Safaa Erruas, Fuente de espinas,  2015 © Safaa Erruas

Di, 21.02.2017

19:00 Uhr

Goethe-Institut Rabat

Safaa Erruas, Fuente de espinas, 2015

Diskussionsrunde mit Safâa Erruas, Kunstkritikerin und Clelia Coussonnet, Kuratorin und Kunstkriterin.

Die monochromen Arbeiten und Installationen von Safâa Erruas sind eine wahre Herausforderung für unsere Wahrnehmung und unsere Sinne. Sie laden dazu ein, über die sichtbaren Erscheinungen hinauszugehen. Je nach Entfernung des Betrachters offenbaren sie in ihrer Weiße unterschiedliche Fassetten. Wie ein Bündnis von Gegensätzen vermischen die Arbeiten Sanftheit und Gewalt, Kraft und Verletzlichkeit, Sichtbarkeit und Nichtsichtbarkeit. Die Diskussionsrunde wird auf verschiedene Projekte zu sprechen kommen, vom Atelier bis zur Künstlerresidenz, und somit eintauchen in den Schaffensprozess von Safâa Erruas, zwischen Wiederholung, Intuition und Meditation. Sie wird ihrem Weg und den Quellen ihrer Inspiration nachgehen und die Teilnehmer/innen zu einer Reflexion über universelle und humanistische Themen, wie das Leben, die Widerstandsfähigkeit und die Erinnerung, führen.

Die Diskussion wird auf Französisch stattfinden.

Künstlergespräche

In der Reihe „Künstlergespräche“ werden künstlerische Projekte in ihrem Entstehungsprozess und in ihrer gesellschaftskritischen Perspektive vorgestellt. Dabei geht es um alternative Erzählweisen der Geschichte Marokkos: seiner Städte, Stadtviertel, Kulturinstitutionen und künstlerischen Praxis.

Im Mittelpunkt der Gespräche stehen die Beziehungen zwischen Texten und mündlichen Überlieferungen, zwischen kollektiven Erinnerungen und der Öffentlichkeit, sowie zwischen traditionellen Künsten und zeitgenössischer Praxis. Der Ausgangspunkt dafür ist eher der kreative Schaffensprozess als bereits abgeschlossene Werke. Mit der Gesprächsreihe soll ein Diskussionsraum eröffnet werden, der frei von diskursiven, formellen und institutionellen Zwängen ist. Es geht darum, unterschiedliche Positionen vorzustellen, die sich kritisch mit der diskursiven Kategorisierung von Geschichte auseinandersetzen.

Die transdisziplinäre Reihe soll Künstler/innen, Akademiker/innen, Kunstkritiker/innen und Kurator/innen in ein gemeinsames Gespräch bringen, um andere historische Erzählweisen, und darüber hinaus auch eine kritische Lesart der Kunstgeschichte, zu entwickeln.
 
Konzeption:
Sarah Dornhof, Kulturwissenschaftlerin

Sarah Dornhof forscht und lehrt im Bereich Kunstgeschichte Afrikas an der Freien Universität Berlin und ist im Jahr 2016 an der Universität Mohammed V und dem Centre Jacques-Berque in Rabat assoziiert. Ihr aktuelles Postdoc-Projekt untersucht Formen politischer und historiographischer Kritik in der zeitgenössischen Kunst in Marokko.

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