Regie: Johannes Naber, Farbe, 93 Min., 2014
Darsteller: Devid Striesow, Sebastian Blomberg, Katharina Schüttler
Öllers und Niederländer sind Unternehmensberater: Unter dem Paradigma der Effizienz und getrieben von Ehrgeiz und Gier touren sie um den Globus um Produktionsstandorte zu optimieren. Mit den Folgen ihrer Entscheidungen und der Wirklichkeit außerhalb ihrer immer gleichen Hotelzimmer konfrontieren sie sich nicht. Ihr Karriereziel haben sie klar vor Augen: Teilhaber des Unternehmens zu werden. Als sie erfahren, dass ihr Kollege Hellers den ersehnten Karriereschritt gemacht hat, macht sich Nervosität breit, denn es gilt das Prinzip „Up or out“, wer es mit Mitte dreißig nicht nach ganz oben geschafft hat, wird abgeschrieben. Doch warum stürzt sich Hellers, kaum befördert aus dem Fenster? Zum Nachdenken bleibt keine Zeit; denn für Hellers rückt eine junge, ehrgeizige Kollegin nach, die ihnen Konkurrenz machen könnte. Als auch noch Gerüchte über eine feindliche Übernahme der Firma auftauchen, liegen bei Öllers und Niederländer endgültig die Nerven blank.
Johannes Naber gelingt in seinem zweiten Film eine pointierte, groteske Satire.
Johannes Naber wurde 1971 in Baden-Baden geboren. Nach einem Studium der Philosophie und der indischen Philologie an der FU Berlin studierte er Film und Medien an der Filmakademie Baden-Württemberg. Nach der Absolvierung seines Diploms 1999 arbeitet er als Regisseur und Drehbuchautor in Berlin. 2009 erhielt er den Preis der deutschen Filmkritik für das Drehbuch zum Bergsteigerdrama „Nordwand“. Sein Regiedebüt „Der Albaner“ wurde 2011 mit dem Regiepreis des Festivals des deutschen Films ausgezeichnet. Zeit der Kannibalen ist sein zweiter Film als Regisseur: er erhielt 2015 den Preis der deutschen Filmkritik für den besten Spielfilm des Jahres 2015. Im Oktober 2016 startete sein neuester Film „Das kalte Herz“ in den deutschen Kinos.
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