Ausstellung und Podiumsdiskussion Freiheitsrechte in der marokkanischen und in der deutschen Verfassung

Meinungsäußerungsfreiheit, Pressefreiheit, Kunst- und Wissenschaftsfreiheit © Ahmed Darwish

Do, 20.06.2019

18:00 Uhr

Goethe-Institut Rabat

Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland feiert in diesem Frühjahr sein 70jähriges Bestehen. Als Reaktion auf Krieg und die Gewaltherrschaft der Nationalsozialisten entstand mit dem Grundgesetz das Fundament für Demokratie und Rechtsstaat. Seit diesem Tag haben die (Freiheits) grundrechte einen prominenten Platz inne: sie finden sich gleich im ersten Abschnitt des Verfassungstextes.

Anlässlich dieses Jubiläums wollen wir auf die Freiheitsrechte in der deutschen und der marokkanischen Verfassung blicken. Vor acht Jahren erfuhr letztere in Folge des Arabischen Frühlings viele bedeutende Reformen, durch die neue Freiheitsrechte darin festgeschrieben wurden.

Es diskutieren: S.E. Dr. Götz Schmidt-Bremme, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland im Königreich Marokko, Prof. Amina El Messaoudi, Professorin für Verfassungsrecht, Universität Mohammed V, Rabat, Prof. Said Bennis, Professor für Soziologie; Universität Mohammed v, Rabat, und Prof. Christian Kuchler, Professor für Politikwissenschaften, RTHW Aachen. Ahmed Darwish, Kalligrafiekünstler, Kairo, gibt eine Einführung in seine Ausstellung „Das Grundgesetz in Kalligrafien“. Moderiert wir der Abend von Dr. Susanne Baumgart; Institutsleiterin Goethe-Institut Marokko.
 
S.E. Dr. Götz Schmidt-Bremme
Seine Exzellenz Botschafter Dr. Götz Schmidt-Bremme ist seit August 2017 Botschafter im Königreich von Marokko. Er war ebenfalls Botschafter Deutschlands für den GFMD (Global Forum on Migration and Development) Ko-Vorsitz 2017-2018. Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften und der Philosophie promovierte er 1988 im Verfassungsrecht zu Fragen der Grundrechte. Seit 1988 war er als Diplomat für das Auswärtige Amt in Jeddah, Lissabon, Sao Paulo und Paris tätig, sowie im Auswärtigen Amt für internationale Zivilrechtsfragen, Personalrecht, internationales Straf- und Steuerrecht und als Beauftragter für den Rechts- und Konsularbereich einschließlich Migrationsfragen tätig.

Prof. Dr. Amina El Messaoudi
Prof. Dr. Amina El Messaoudi ist Professorin für Verfassungsrecht an der Universität Mohammed V in Rabat. 2010 war sie Mitglied in der beratenden Kommission für die Regionalisierung. Im Jahr 2011 war Prof. Dr. Amina El Messaoudi Mitglied der beratenden Kommission zur Verfassungsreform. 2015 gehörte sie der Kommission zur Ausarbeitung des Organgesetzes zur Einrichtung des Nationalen Rates für Sprachen und marokkanische Kultur an. Als Verfassungsexpertin war sie 2005 an der Ausarbeitung der irakischen Verfassung und 2013 und 2014 auch am Entwurf der jemenitischen Verfassung beteiligt. Darüber hinaus ist sie Gründungsmitglied der marokkanischen Vereinigung für Verfassungsrecht.

Prof. Dr. Said Bennis
Prof. Dr. Said Bennis ist Professor für Sozialwissenschaften an der Universität Mohammed V in Rabat. Daneben ist er unter anderem als Berater für Identitäts- und Kulturfragen am EUROMESCO (European Institute of the Mediterranean) und Mitglied der Expertengruppe zum sozialen Zusammenhalt in der arabischen Welt tätig. 2006 promovierte er mit einer Arbeit über sprachliche Identitäten in der marokkanischen Region Tadla mit dem Titel „Kontakt von Sprachen und Bevölkerungsgruppen in Marokko: zwischen sprachlichem und identitärem Ideal“, 2011 wurde das auf seiner Promotion basierende Buch veröffentlicht. Seitdem publizierte Prof. Dr. Said Bennis mehrere wissenschaftliche Artikel über die gesellschaftspolitische Landschaft Marokkos und nahm an nahm an Konferenzen zu Diversity-Mustern, sozialen Bewegungen sowie sozio-ökonomischer Entwicklung, Pressefreiheit und sozialem Zusammenhalt in der MENA-Region teil.

Dr. Ahmed Darwish
Dr. Ahmed Sayed Hassan Darwish, geboren am 15.03.1954 hat Arabistik an der Al-Azhar Universität, Abteilung für Geschichte und Zivilisation, studiert. Er hat als Generalinspektor für Geschichte in den azharitischen Schulen gearbeitet. Jetzt arbeitet er als Professor für Kalligraphie an den Fakultäten für Kunst der Helwan-Universität und der Al-Azhar. Seit 1973 nimmt er in mehreren Ausstellungen teil. Wie z.B. die Ausstellung zum Jubiläum „Tausend Jahre Al-Azhar“ 1973, 60-Feier des Goethe-Instituts Kairo 2016, „Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland“ in Kairo 2016 und Leipzig 2017, „Martin Luther Ausstellung“ (Religionsreform), in der evangelischen Kirche in Kairo 2016 und in Wittenberg 2017.

Prof. Dr. Christian Kuchler
Prof. Dr. Christian Kuchler ist seit 2012 Professor für Didaktik der Geschichte, der Politik und der katholischen Religionslehre an der RWTH Aachen und seit 2015 auch Vorstandsvorsitzender des Lehrerbildungszentrum und Rektoratsbeauftragter für die Lehramtsausbildung an der RWTH Aachen. Nach einem Studium der Fächer Geschichte und Deutsch für das Lehramt an Gymnasien an den Universitäten Passau und München promovierte er 2006 in München über das Thema „Kirche und Kino. Katholische Filmarbeit in Bayern (1945-1965)”. 2006 bis 2009 war Prof. Dr. Christian Kuchler Lehrer an zwei Gymnasien in Bayern, seit 2008 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte an der Universität München. Danach arbeitete er am Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte an der Universität Regensburg.

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