Street-Art-Blog
Über #artbits
In dieser Fotosammlung haben die Kolleg*innen der Goethe-Institute in Montreal, Los Angeles, Mexiko-Stadt, New York City, Toronto und Washington, D.C. Fotos von Street-Art in ihren jeweiligen Städten aufgenommen. Unsere Fundstücke haben wir thematisch in Serien sortiert. Begonnen hatten wir den Blog mit einer Serie unserer Lieblingsstücke, gefolgt von Werken deutscher Künstler*nnen in unseren Städten. Im Laufe der Zeit kamen aber immer neue Ideen hinzu, die hier in loser Folge präsentiert werden. Neben Städtespecials und aktuellen Themen finden sich in #artbits aber auch relevante Beiträge zu Künstler*innen, die uns besonders interessant erschienen.
Das Fernsehen, diese hassgeliebte Parallelwelt, hat das letzte Jahrhundert geprägt, den Menschen Freude und Kummer, Verflachung und Erleuchtung, Spannung und Entspannung gebracht. Es hat ganz gewöhnliche Personen zu überlebensgroßen Helden gemacht und wichtige Persönlichkeiten zu Witzfiguren schrumpfen lassen. Ganz reale Geschichte wurde neu interpretiert und in Szene gesetzt oder eine utopische Zukunft erträumt. Ihre Hauptfiguren sind bekannter als manche Staatoberhäupter und sind fester Bestandteil der öffentlichen Konversation, als seien sie Nachbar*innen oder Kolleg*innen.
Der Verdacht, daß die Realität, die man serviert, nicht die sei, für die sie sich ausgibt, wird wachsen.
Theodor W. Adorno
Aus dem alten Postgelände des Berliner Stadtteils Spandau ist – zumindest vorübergehend – ein Ort der Künste geworden. Möglich wurde dies durch die Überlassung des Terrains an die „Neuen Urbanen Welten“ – ein Verein, dessen Aktivitäten auf dem Postgelände zum Ziel hatten, Spandaus Kulturszene zu beleben und und Menschen aus innovationsfreudigen und kreativen Umfeldern zusammenzubringen. Die verlassenen und brachliegenden Räumlichkeiten der Alten Post wurden unter anderem als Drehort für Musikvideos und als Veranstaltungsort genutzt, und die auf dem Gelände gelegene alte Pakethalle wurde als „Urban Art Hall“ der Street-Art gewidmet. Vor allem lokale, aber auch internationale Künstler*innen sollten sich hier ganz legal und in einem kreativen, auf Austausch angelegten Umfeld präsentieren. Und das haben auch einige der besten mexikanischen Street-Art-Künstler*innen getan. Ein paar der schönsten Beispiele haben wir hier gesammelt. Im Oktober 2019 mussten die Neuen Urbanen Welten den geplanten Neubauten weichen, es entstehen Büros, Eigentumswohnungen und Gewerbeflächen. Aber es soll weitergehen: Der Verein ist bereits auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten.
Street Art ist überall und wendet sich an alle. Sie ist bunt oder farblos, laut oder ruhig, knallig oder subtil und sie ist auch mal mehr queer als straight. In unserer neuen Serie Queer as Artsy Folk geht es um queere Street Art – von queeren Künstlerinnen und Künstlern mit Haltung, Sendungsbewusstsein und Ziel. Ob Homo Riot die Öffentlichkeit mit ihrer eigenen Homophobie konfrontiert oder Hugo Gyrl das kämpferische You Go Girl über die Kontinente schickt – queere Street Art hat viele spannende Facetten. Ein paar davon zeigen wir hier.
Die Allgegenwärtigkeit von Street Art und die unerschöpfliche Zahl an öffentlichen Wänden, Säulen, Telefonzellen, U-Bahnzügen, die Tatsache, dass der öffentliche Raum genau das – nämlich öffentlich ist, begünstigen (erzwingen!) ihre Nutzung als politisches Medium. Street Art als Protestmittel, als Ausdrucksform für Unzufriedenheit und Forderungen für oder gegen herrschende Umstände ist so alt wie sie selbst.
Nicht erst seit Banksy und anderen Superstars der politischen Kunstszene dienen viele Kreationen der Straße einem höheren Zweck. Diesem Phänomen haben sich unsere Bloggerinnen und Blogger in dieser Serie gewidmet – wie immer ohne den Anspruch der Vollständigkeit oder Repräsentativität. Das wäre allein schon wegen der großen Menge an toller, relevanter, spannender Straßenkunst unmöglich – und es wäre auch nicht fair. Daher haben wir mit einer ganz persönlichen Auswahl einen Blick in diese Welt der Politischen Kunst gewagt – Artivismus in Los Angeles, Mexiko, Montreal, New York und Washington, D.C.
Montreal von Frühling bis Herbst, das bedeutet Festivalsaison: Solide eingebettet zwischen dem experimentellen Tanz- und Theaterfestival Festival Transamériques und dem Festival International du Jazz de Montréal findet seit nunmehr fünf Jahren Mitte Juni das Street Art Festival MURAL statt. Seine Sichtbarkeit macht das Festival bereits zu einem der größeren Events des Jahres – entlang des Boulevard St-Laurent, der sogenannten „Main“, einer der wichtigsten Arterien der Stadt, der Demarkationslinie zwischen ihrem Ostteil und Westteil und einer der auch ohne Festival dynamischsten Straßen der Metropole. Auch die Organisation MU („Transformer Montréal en Musée à ciel ouvert“ – Montreal wird zum Museum unter freiem Himmel) trägt dazu bei, dass die Stadt eine echte Vielfalt an spannender Straßenkunst aufzuweisen hat. In unserem Montrealer Stadtspecial stellen wir einige Werke vor, die über die letzten Jahre beim MURAL-Festival und oft auch mit Unterstützung von MU entstanden sind.
Fotograf*innen
@aim_pe/
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Instagram: @mike.j.maguire
Webseite: mmaguirephoto.com
Instagram und Twitter:
@p_schweppe

Instagram: @littledemonlucy
Er arbeitete bereits als Porträtfotograf, Dokumentarfilmer und Grafikdesigner. Jedes Jahr sieht er sich jedes Jahr Hunderte von Filmen an und besucht bedeutende Festivals wie die Berlinale, Cannes und Sundance. Sophoan Sorn ist außerdem Direktor des San Joaquin International Film Festival, das er 2008 gegründet hat. Als begeisterter Reisender war er bisher in 60 Ländern der Welt unterwegs.