Ausstellung Mexibility. In Solidarity: Living and making together

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Do, 16.03.2017 –
So, 18.06.2017

10:00 Uhr – 20:00 Uhr

Museo Universiario de Ciencias y Artes / MUCA Roma

Marjetica Potrč und ihre Klasse »Design for the Living World« arbeiten eng mit zahlreichen Bottum-Up-Initiativen im Raum Mexiko-Stadt und in Querétaro zusammen und das zu einem Zeitpunkt, zu dem in Mexiko spürbare neoliberale Veränderungen stattfinden. Dabei interessieren sie vor allem Initiativen zu solidarischer Wirtschaft, Arbeits- und Wohnkollektive und nachhaltige Nachbarschaftsprojekte.

Marjetica Potrc In Solidarity Im gemeinsamen Austausch wollen sie sich mit folgenden Fragen auseinandersetzten: Wie gestaltet sich das Spannungsverhältnis zwischen lokaler und globaler Wirtschaft? Wie funktioniert Nachhaltigkeit, kooperatives Zusammenleben und –arbeiten in Städten? Wie sind die Beziehungen zwischen ruralen und urbanen, zwischen peripheren und zentralen Regionen?

Auf Basis dieser Diskurspunkte besuchen die Künstlerin und ihre Studierenden vier verschiedene Projekte in und um Mexiko-Stadt und Querétaro, um vor Ort mit den Menschen zusammenzuarbeiten und Erfahrungen und Wissen auszutauschen. Die gemeinschaftlichen Projekte in Zusammenarbeit mit den lokalen Anwohnern werden mit dem Huerto Roma Verde, dem Wohnkollektiv Cooperativa Palo Alto, der Universität CENTRO Mexiko-Stadt und dem Viertel América, sowie in Querétaro mit dem Dérive Lab im Kulturzentrum BEMA und im San Francisquito Viertel durchgeführt.

Das Projekt von Marjetica Potrč und ihren Studierenden wird nach Abschluss im Dialog mit der Kuratorin Paulina Cornejo auch als Ausstellung entwickelt und ab dem 16. März bis zum 03. Juni 2017 im Museo Universitario de Ciencias y Artes (Muca) Roma zu sehen sein.

Marjetica Potrč (*1953) ist Künstlerin, Architektin und seit 2011 Design-Professorin an der HFBK Hamburg. Sie lebt und arbeitet in Lubljana und Berlin. Im Fokus ihrer Arbeiten steht die Entwicklung der Großstädte und Metropolen insbesondere unter dem Druck politischer und gesellschaftlicher Krisen und umweltbedingten Herausforderungen. Hierbei interessieren sie Nachbarschaften als gewachsene, soziale Gefüge, nachhaltige Technologien, partizipatorisches Design und das, was man von menschlichen Gemeinschaften als lebende Laboratorien der Kreativität und Koexistenz lernen kann. Seit den 1990er Jahren ist ihre Arbeit in wichtigen Ausstellungen vor allem in Europa und Nord- und Südamerika vertreten: u.a. Biennale Venedig (1993 / 2003 / 2009), Sao Paulo- Biennale (1996 / 2006) sowie die Skulptur Projekte in Münster.

Als Design-Professorin gründete sie die Klasse »Design for the living World«, eine forschungsbasierte, interdisziplinäre Klasse für partizipative Praktiken. Inspiriert vom Wandergesellen, der seine handwerklichen Fähigkeiten auf Reisen von Stadt zu Stadt sammelt, kollaborieren die Studierenden von Potrč in der Tradition des »Learning by Doing« mit Anwohner_Innen auf der ganzen Welt. Projektauswahl: Projektauswahl: St. Lambrecht (Österreich, 2012), Tromsø (Norwegen, 2013), Savamala (Serbien, 2013), Soweto (Südafrika, 2014), Neuenkirchen (Deutschland, 2014), New York (USA, 2015), Phoenix (USA, 2015), und Jessy Cohen (Israel, 2015).

www.potrc.org/ www.designforthelivingworld.com

Statement by Design for the Living World class

In today’s world, mobility is mainly connected to the mobility of goods in a free market/neo-liberal economy. For us, mobility means solidary economy; the access to resources and knowledge across societal boarders. It is based on shared and collective living rather than an individualistic and competitive society.
In terms of ecology, we think that environmental sustainability is closely connected with social and economic issues – as in the idea of social ecology.
In our neoliberal society there is unequal distribution of resources. Basic human needs, such as physical needs, security, love and belonging and self-actualization, should be met for everybody.
Given the history in Latin America, of self-organization and self-empowerment, there is a lot for us to learn from and work with during our artist residency in Mexico, and we are looking forward to working with the different initiatives and neighborhoods on strategies of living and working together and combining our collective knowledge.

Mobility is in the air that we all breathe.

En el mundo moderno, movilidad está relacionado sobre todo con el movimiento de mercancía dentro de un mercado libre/ una economía neoliberal.
Considerando el tema de la ecología, pensamos que sustentabilidad ambiental está muy relacionado con diferentes temas sociales y económicos – como se ve reflejado también en la idea de la Ecología Social.
En nuestra sociedad neoliberal, la distribución de bienes es desigual. Necesidades humanas básicas, como necesidades físicos, seguridad, afecto y pertenencia, deberían ser accesibles para todos.
Tomando en cuenta la historia de América Latina, de auto-organización y auto-autorización, hay mucho de lo cual podemos aprender y con qué trabajar durante nuestra estancia artística en México, y estamos emocionados de poder trabajar pronto junto con diferentes iniciativas y vecindades, intercambiando nuestro saber colectivo sobre cómo vivir y trabajar juntos.

Movilidad es en el aire que todos respiramos.

Mobilität wird in der heutigen Welt meist im Zusammenhang mit dem Handel von Gütern auf einem freien Markt oder in einer neoliberalen Wirtschaft gedacht. Für uns bedeutet Mobilität solidarische Wirtschaft: der Zugang zu Ressourcen und Wissen über gesellschaftliche Grenzen hinweg. Die Basis ist vielmehr ein kollektives und geteiltes Miteinander als eine individualistische und kompetitive Gesellschaft.
Im Zusammenspiel von Mobilität und Ökologie sehen wir eine enge Verbindung zwischen ökologischer Nachhaltigkeit und sozialen und ökonomischen Fragestellungen – wie dies auch in der Idee der Sozialen Ökologie diskutiert wird.
In unserer neoliberalen Gesellschaft sind die Ressourcen ungerecht verteilt. Grundbedürfnisse wie etwa körperliche Bedürfnisse, Sicherheit, Zuneigung und Zugehörigkeit, sowie Selbstverwirklichung sollten für jeden erfüllt werden/ erfüllbar sein.
Ausgehend von der lateinamerikanischen Geschichte, die geprägt ist von Selbstorganisation und Selbstermächtigung ihrer Bevölkerung, können wir während unserer Künstlerresidenz in Mexiko viel lernen über Soziale Ökologie. Wir freuen uns sehr darauf, uns mit den unterschiedlichen Initiativen und Gemeinschaften über kooperatives Leben und Arbeiten auszutauschen und unser kollektives Wissen gegenseitig zu ergänzen.

Mobilität ist in der Luft, die wir alle atmen.

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