Workshop-Reihe, Performance ¿Cómo encender un fósforo? Forschungspraktiken. Choreographie. Tanz. Performance

Xavier Le Roy Xavier Le Roy http://www.xavierleroy.com/index.php

Mi, 02.05.2018

Im Rahmen einer Fortbildungsreihe werden im Auditorium des Goethe-Instituts drei Meisterklassen zu Fragestellungen künstlerischer Forschungen in Bezug auf Performances und Choreographien gehalten.

Die Methoden und Rahmenbedingungen für Forschung und Projektentwicklung wurden in Seminaren und Workshops erarbeitet und diskutiert und eine Forschungs- und Kreationsplattform im Bereich Tanz, Choreografie und Performance geschaffen.
 
Die Meisterklassen sollen nun den privaten Rahmen der Fortbildungsreihe öffnen und sich an ein breites Publikum richten. Somit kann Interessierten ein Einblick in die verschiedenen behandelten Thematiken gegeben werden.
Den Auftakt bildet am 11. April die österreichische Professorin für Kunstgeschichte, Musik- und Tanzwissenschaft Nicole Haitzinger. Nach ihrer Promotion am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft (TFM) an der Universität Wien setzte sie ihren Werdegang als Dramaturgin und Kuratorin fort und beteiligte sich an zahlreichen internationalen Projekten. Zurzeit koordiniert sie das Master-Programm „Kuratieren in den szenischen Künsten“.
 
Unter dem Titel “Curaduría en las Artes Escénicas. La Institución Tropical: la Escuela del Jaguar et al.” möchte Nicole Haitzinger in Zusammenarbeit mit Amanda Piña die Vielfältigkeit der Tropen (von Regenwäldern bis Wüsten) assoziativ aufgreifen und mit Trope/Tropus als Sammelbegriff für rhetorische Figuren in Verbindung setzen. Ihr Modell der Tropischen Institution soll nicht ortsgebunden verstanden werden, sondern möchte sich vom New Institutionalismus abgrenzen und den decolonial/indigenous thought im Kontext der szenischen Künste erproben. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr.
 
Am 24 April um 19 Uhr folgt die Meisterklasse des Choreographen Xavier Le Roy, welche als Open Talk gestaltet werden wird. Der Berliner Molekularbiologe arbeitet seit 1991 als Künstler auf dem Gebiet der Choreografie. Unter anderem war er an Inszenierungen des Théâtre de la Cité Internationale in Paris und des Festival du cinéma méditerranéen de Montpellier beteiligt. Seine Arbeiten „Self-Unfinished” y “Product of Circumstances” warfen seit des 1990er Jahren neue Perspektiven auf die Kunst der Choreographie.
An seine Meisterklasse schließt er am 29. April eine Vorstellung des Werkes „Product of Circumstances“ an, die in Danza UNAM um 12 Uhr aufgeführt wird.  Roys Performance ist ein Raum philosophischer Untersuchungen. Seine performativen Handlungen inspirieren das Bewusstsein dafür, wie sich Hierarchien in der heutigen Gesellschaft. Dabei finden sich immer wieder Elemente seiner Vergangenheit als Molekularbiologe in seinen Choreographien wieder. 
 
Den Abschluss der Seminarreihe bildet die Meisterklasse der mexikanisch-kubanischen Professorin und Kuratorin Ileana Diéguez. Als Forschungsprofessorin der UAM-Cuajimalpa ist sie Mitglied des Nationalen Systems für Wissenschaften und  promovierte 2006 im Fach Geisteswissenschaften mit Postdoktorat in Kunstgeschichte.
Unter dem Titel „Prácticas de exhumación (Investigación y oscuridad)” möchte sie ihre Meisterklasse, welche am 2. Mai ab 11 Uhr stattfindet, alternativen Forschungspraktiken widmen. Ihre Arbeit beschreibt  sie dabei als eine archäologische Praxis, die bis in die Tiefe der Materie greifen soll. Mit den Gästen soll die Umgangsweise mit künstlerischen Praktiken diskutiert werden, die mit der Erfahrung von Schmerz und Verlust arbeiten. Im Zentrum der Meisterklasse stehen die Zusammenhänge zwischen Kunst, Leben, Repräsentation, Bild, Körper und Verlust, sowie die Fragestellung was es bedeutet, unter diesen Umständen zu denken, zu forschen und zu schreiben. 

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