Konzert FIMN 2018: Reidemeister Move

In diesem Jahr haben wir gleich doppelten Grund zum Feiern: das 40-jährige Jubiläum des Foro Internacional de Música Nueva Manuel Enríquez markiert auch eine 40-jährige Kollaboration mit dem Goethe-Institut Mexiko. Wir danken dem FIMN für diese langjährige Zusammenarbeit und seinem unermüdlichen Elan in der Verbreitung neuer und experimenteller Musik unter stetem Einbezug auch deutscher Künstler in Mexiko.


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In diesem Jahr haben wir gleich doppelten Grund zum Feiern: das 40-jährige Jubiläum des Foro Internacional de Música Nueva Manuel Enríquez markiert auch eine 40-jährige Kollaboration mit dem Goethe-Institut Mexiko. Wir danken dem FIMN für diese langjährige Zusammenarbeit und seinem unermüdlichen Elan in der Verbreitung neuer und experimenteller Musik unter stetem Einbezug auch deutscher Künstler in Mexiko.    

Zur Feier dieses Jubiläums freuen wir uns im Oktober-Programm auf die Beteiligung von Christopher Williams und Robin Hayward als Duo Reidemeister Move mit einem Konzert in Mexiko-Stadt.

Reidemeister Move hat sich der Erforschung und Ausweitung der Möglichkeiten von sustained-tone Musik in reiner Stimmung verschrieben. Robin Haywards selbst entworfene mikrotonale Tuba und das langsame Streichen vom Kontrabassist Chrisopher Williams verschmelzen in einer überirdischen Fusion zwischen Ober- und Untertönen, Noise, Körper-Rhythmen und räumlicher Resonanz. Kollaborationen der Ensemblemitglieder mit der Berliner Echtzeitmusikszene sowie mit LaMonte Youngs legendärem Theatre of Eternal Music bilden die tragenden Säulen von RMs präzisem Raumklang. Das in 2011 gegründete Ensemble ist in Corvo Records und Recital Recordings, sowie in Tourneen in Europa und Nordamerika zu hören. Seinen Namen verdanken sie der mathematischen Knotentheorie.

Der Tubist und Komponist Robin Hayward studierte klassische Musik an der University of Manchester und Tuba am Royal Northern College of Music. Nach seinem erfolgreichen Abschluss im Jahr 1991 war er in den Improvisations- und experimentellen Musikszenen Manchesters und Londons aktiv. Seit 1998 lebt er in Berlin. In seinem Schaffen hat er radikale Innovationen im Bereich der Spieltechniken von Blechblasinstrumenten eingeleitet, zuerst im Jahr 1996 durch die Entdeckung des „Geräusch-Ventils“ und später durch die Entwicklung der ersten völlig mikrotonalen Tuba im Jahr 2009. Für seine Solo-Musik und mit verschiedenen Kooperationsprojekten wurde Hayward zu diversen internationalen Festivals eingeladen, wie Maerzmusik, Fri Resonans, Donaueschinger Musiktage, TRANSIT festival, Ghent Festival of Flanders, Ostrava New Music Days, Sound Symposium, Kieler Tage für Neue Musik und Wien Modern.
 
Christopher Williams ist ein Reisender im Kontinuum zwischen Körper und Geist. Sein Medium ist Musik. Er hat an der University of California San Diego studiert und ist Doktorand an der Leiden Universität in Holland. Seine Tätigkeit als Komponist und Kontrabassist reicht von Radiokunst, Kammermusik, Improvisation und Installation bis zu Kollaborationen mit Tänzern, Klangkünstlern und bildenden Künstlern. Im Laufe der Zeit hat Williams Solo und in Kollaborationen mit Künstlern und Ensembles wie Derek Bailey, Compagnie Ouie/Dire, Charles Curtis, LaMonte Youngs Theatre of Eternal Music, Ferran Fages, Barbara Held, Hans W. Koch und Filmemacher Zachary Kerschberg in den Kreisen  experimenteller Musik Nordamerikas und Europas gespielt. Darüber hinaus wurde seine Musik bereits in VPRO Radio 6 (Holland), Deutschlandradio Kultur, den Museum für zeitgenössische Kunst in Barcelona und im American Documentary Film Festival präsentiert.
 
 
Programm
 
Robin Hayward: Borromean Rings

Für mikrotonale Tuba und Kontrabass
2011, Dauer: 35-40’


Borromean Rings ist eine von Robin Hayward komponierte, graphische Partitur für Kontrabass und mikrotonale Tuba. Borromean Rings zu spielen könnte am besten mit Schachspielen verglichen werden, da die Notation den Weg zwischen allen möglichen Bewegungen während der Reise im Innern des harmonischen Raums bestimmt. Nur geht es hier – im Gegensatz zum Schachspielen – nicht um die Überwältigung des anderen Spielers, sondern um die Überbringung der Herausforderung, ständig neue Wege innerhalb des harmonischen Rahmens sowie der rhythmischen, klanglichen und noise-bedingten Beschränkungen der Partitur zu forschen.
 
Christopher Williams und Charlie Morrow: Arcanum 17
Für mikrotonale Tuba, Kontrabass und Multikanalsystem 8.1
2012, Dauer: 43’
 
Arcanum 17 wurde von Christopher Williams und Charlie Morrow für mikrotonale Tuba, Kontrabass, Schneckenmuschel, field-recordings und Texte aus André Bretons gleichnamigen Buch komponiert, mit Einstellung auf der immersiven, akustischen 3D Umgebung des Multikanalsystems MorrowSound 8.1.
 
 
Die ebenfalls im Rahmen des XL FIMN stattfindende Ausstellung Amproprifications von Maximilian Marcoll wird noch bis zum 6. Januar 2019 im Goethe-Institut Mexiko zu sehen sein.

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