Der in Mexiko ansässiger Architekt Joseph Schulte-Sasse hält im Rahmen der Ausstellung „Die ganze Welt ein Bauhaus“ einen Vortrag zum Thema „Von Bauhaus zum Brief Mexiko-Stadts für das Recht auf Stadt – Erinnerung an Beiträge von Hannes Meyer“.
Hannes Meyer, der als zweiter die Direktorenstelle des Bauhauses übernahm, gründete die Bauabteilung und leistete bedeutsame Beiträge zur sozialen und modernen Architektur. Der an Einfluss gewinnende Nationalsozialismus zwang ihn, Deutschland zu verlassen. Zuerst führte ihn sein Exil in die ehemalige Sowjetunion und später nach Mexiko. In beiden Ländern widmete sich Meyer der Bildung sowie seinen nur begrenzt baulich umgesetzten Entwürfen zur Wohnungs- und Stadtplanung. Als paradigmatisch für eine neue soziale Vision der Architektur, welche die zu großen Teilen die Bedürfnisse einer modernen Stadtbevölkerung zu befriedigen vermochten, sind seine von 1928 bis 1930 in Deutschland durchgeführten Projekte zu erachten. Zudem war Meyer seit seiner Zeit am Bauhaus ein wichtiger Einfluss für die pädagogischen Grundsätze des neuen Architekturstudienprogramms.
Im Jahr 1953 in Deutschland geboren und seit 1981 in Mexiko ansässig, absolvierte
Josef Schulte-Sasse sein Studium in Architektur (1979) an der Technischen Universität Berlin. Dort spezialisierte er sich mit „Planung und Baumaßnahmen in Entwicklungsländern“, wofür er 1978 eine Feldforschung für seine Diplomarbeit „Wohnungen für die in Armut lebende Bevölkerungsgruppen in Colombo, Sri Lanka“ (1979) in Colombo durchführte. 1992 war er Dozent der Fakultät für Architektur an der TU Stuttgart. Zurzeit ist Schulte-Sasse Architekt und Stadtplaner an der Wohnungs- und Bevölkerungsoperationszentrale (COPEVI, A.C.) Mexiko-Stadts, wo er als Projektleiter im Bereich Entwicklung, Renovierung und städtische Aufwertung mit Fokus auf Nachhaltigkeit und soziale Eingliederung tätig ist.
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