In Zusammenarbeit mit der Deutschen Botschaft, den deutschen politischen Stiftungen in Mexiko, der Deutschen Welle und der mexikanisch-deutschen Industrie- und Handelskammer verleiht das Goethe-Institut Mexiko den Deutschen Journalistenpreis Walter Reuter 2019.
Benannt nach dem Berliner Fotojournalisten Walter Reuter, der in den 1920er und 1930er Jahren in Deutschland und Spanien gegen den Faschismus kämpfte und 1933 nach Mexiko floh, wo er zu einem der wichtigsten Fotojournalisten des Landes wurde, möchte der Preis Journalismus fördern, der aktuelle Themen mit Kompetenz und Tiefe behandelt. Er richtet sich an professionelle Journalisten aus Mexiko und Lateinamerika mit Wohnsitz in Mexiko, die in mexikanischen Medien veröffentlichen, unabhängig davon, ob es sich dabei um Printmedien, Radio, Fernsehen oder digitale Medien handelt. Für den Preis kommen zum ersten Mal in der Geschichte neun deutsche Institutionen mit sehr unterschiedlichen Interessen und Aufträgen zusammen, um die Meinungsfreiheit zu fördern und qualitativ hochwertige journalistische Arbeit in Mexiko anzuerkennen.
Dieses Jahr werden Arbeiten ausgezeichnet, die sich mit dem Thema "
Mexiko, Mittelamerika, die Vereinigten Staaten und die Herausforderung der Migration" befassen. Obwohl es sich bei Migration um ein globales Phänomen handelt, betrifft sie die Länder Nordamerikas in besonderem Maße. Der Zustrom von Migranten aus Mexiko in die Vereinigten Staaten hat in den letzten Jahren stetig abgenommen und wurde durch Erwachsene und Minderjährige aus Mittelamerika und der Karibik ersetzt (IOM, 2017). Viele dieser Migranten bleiben auf mexikanischem Territorium, was das Land zu einem Ziel-, Transit- und Rückkehrpunkt für Migranten und zum wichtigsten Migrationskorridor der Welt macht (Secretaría de Gobernación de México 2018). Die Zunahme der Grenzkontrollen durch die Vereinigten Staaten und die wachsende Präsenz von Migrationskarawanen stellen die Regierungen der Region vor neue Herausforderungen.
Die Medien spielen eine zentrale Rolle in der Wahrnehmung von Migrationsfragen durch Regierung und Gesellschaft. Wie gehen die Medien mit dem Thema um? Reflektieren sie, wie die Figur des Migranten im Diskurs konstruiert wird? Wie spiegeln die mexikanischen Medien die Doppelrolle des Landes als Land der Einwanderer und Auswanderer wider? Wie wird die Frage der Verantwortung von Regierung, Gesellschaft und den Medien selbst angesichts dieser Problematik behandelt? Von besonderem Interesse sind Arbeiten, die auf eigener Recherche basieren, zu einem besseren Verständnis des Migrationsphänomens in seinen vielfältigen Dimensionen beitragen und eine kritische Reflexion darüber anregen, wie die Regierung, die Gesellschaft und die Medien mit den Herausforderungen der Migration umgehen.
Die Preisverleihung findet am Donnerstag, den 28. November 2019 im Auditorium des Goethe-Instituts statt. Das Live-Streaming der Veranstaltung kann über die
Facebook-Seite des Walter Reuter Preises verfolgt werden.
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