Regie: Alireza Golafshan 2019, a color, 174 Min.
Der erfolgreiche Portfoliomanager und Banker Oliver führt ein Leben auf der Überholspur – das ihn nach einem selbstverschuldeten Autounfall plötzlich querschnittsgelähmt im Rollstuhl zurücklässt. Ungeachtet seiner Diagnose begibt sich der Workaholic in seiner Reha-Klinik auf die Suche nach ‚besserem WLAN‘ und trifft dabei unerwartet auf die Behinderten-WG „Die Goldfische“. Als Oliver die Nachricht erreicht, dass die Finanzbehörde in der Schweiz Schließfächer – auch das seine – auf Schwarzgelder überprüft, reift in ihm ein kurioser Plan: Um sein Schwarzgeld zu retten, spendiert er der lebhaften Vierer-WG eine „Kameltherapie“ in der Schweiz, um das illegale Vermögen unerkannt im Bus der Behinderten-WG über die Grenze zu schmuggeln. Womit Oliver jedoch nicht gerechnet hat: Die Goldfische übernehmen (mehr oder weniger gewollt) die Kontrolle über den Bus … und sein illegales Vermögen – das temporeiche Roadmovie, das mit allem aufräumt was „normal“ ist, kann beginnen!
Mit seinem Kinodebüt hat Regisseur Alireza Golafshan eine warmherzige, leichte Komödie geschaffen, die unverklemmt und offen behinderte Protagonist*innen in den Mittelpunkt rückt. So brilliert Luisa Wöllisch in der ersten großen deutschen Kinorolle für eine Schauspielerin mit Down-Syndrom und sorgt gemeinsam mit dem Goldfisch-Quartett für einen rasanten, humorvollen Roadtrip-Film. Andreas Günther (PRISMA) bringt den Film, der von der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) mit dem Prädikat ‚Besonders wertvoll‘ ausgezeichnet wurde, folgendermaßen auf den Punkt: „Die Situationskomödie ‚Die Goldfische‘ kann die Lachmuskeln bis zur Atemnot strapazieren. Golafshans Variationen der Grundsituation wirken nie schematisch. Was er auch durchspielt […] es ist wie zum allerersten Mal gesehen und zwerchfellerschütternd. Fazit: B wie brüllend komisch.“
Zurück
