Ecotribe
Zusammen im Grünen
Sonnenenergie und Regenwasser statt staatlicher Strom- und Wasserversorgung. Auf einem alten Fliegerhorst-Gelände in Teuge/Gelderland hat sich eine Gruppe Menschen zusammengefunden, die dort umweltbewusst leben wollen.
Von Sanne Derks
„Dieser Eigentümer hat sich nicht gerade über uns gefreut“, berichtet Matthew Pel. „Da das Gelände jedoch als industrielles Gebiet ausgewiesen ist und in einem Umkreis von zwei Düngekreisen liegt, ist es nicht einfach, dem Gebiet einen anderen Zweck zuzuweisen.“ Bereits seit Jahren erhalten die Bewohner in Übereinstimmung mit dem Eigentümer halbjährige Verträge.
Vor kurzem sind die Gebäude zu Denkmälern der Gemeinde erklärt worden. „Dadurch sinkt der Kaufpreis , aber gleichzeitig sind auch eventuelle bauliche Veränderungen an noch mehr Vorschriften gebunden.“ Es muss viel Arbeit für die Instandsetzung der Häuser verwendet werden. In der Zwischenzeit prüft der Eigentümer gemeinsam mit der Gemeinde und der Provinz Gelderland, wie die Häuser renoviert werden können und welche Baubestimmung sie erhalten. Die Bewohner des „Ecotribe“-Geländes können hierzu auch Vorschläge geben.
Bei der ökologischen Gemeinschaft hat die Unabhängigkeit der Versorgung einen hohen Stellenwert. Beispielsweise sind die Häuser nicht mit dem Wasser- oder Stromnetz verbunden. Die Bewohner sind von Sonnenenergie abhängig, sie sammeln Regenwasser und haben ein eigenes Wasseraufbereitungssystem für Grauwasser mithilfe von Schilf und Muscheln entwickelt. Sie benutzen Kompost-Toiletten, Holzöfen und haben Permakultur-Gärten angelegt. „Wir haben hier alle Möglichkeiten zum Experimentieren. Es gibt unterschiedliche Motive: Die Umweltbelastung wird verringert, die Wohnkosten werden verringert. Es ist toll, Neues zu kreieren. Es ist eine Herausforderung, auszuprobieren, was man auf ökologischem Gebiet alles machen kann, und es vermittelt ein Zusammengehörigkeitsgefühl.“
Matthew hofft, in der Zukunft auf dem Gelände wohnen bleiben zu können. Für seinen vierjährigen Sohn Silas hält er das Umfeld für den besten Platz zum Spielen und Aufwachsen. „Ich hoffe, dass unser Plan angenommen wird und das Gelände eine Wohnbestimmung erhält und auch finanzielle Lösungen angeboten werden, um hier als eine ökologische Gemeinschaft wohnen bleiben zu können“.