Buchpräsentation | Gespräch Stern 111 | Autor Lutz Seiler im Gespräch mit Ewout van der Knaap

Lutz Seiler: Stern 111 © Meridiaan Uitgevers (links) | Jürgen Bauer (rechts)

Mi, 30.03.2022

20:00 Uhr

Goethe-Institut Amsterdam

Literaturcafé

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Über das Buch

Stern 111

Zwei Tage nach dem Fall der Mauer verlassen Inge und Walter Bischoff ihr altes Leben – die Wohnung, den Garten, ihre Arbeit und das Land. Ihre Reise führt die beiden Fünfzigjährigen weit hinaus: Über Notaufnahmelager und Durchgangswohnheime folgen sie einem lange gehegten Traum, einem "Lebensgeheimnis", von dem selbst ihr Sohn Carl nichts weiß. Carl wiederum, der den Auftrag verweigert, das elterliche Erbe zu übernehmen, flieht nach Berlin. Er lebt auf der Straße, bis er in den Kreis des "klugen Rudels" aufgenommen wird, einer Gruppe junger Frauen und Männer, die dunkle Geschäfte, einen Guerillakampf um leerstehende Häuser und die Kellerkneipe Assel betreibt. Im U-Boot der Assel schlingert Carl durch das archaische Chaos der Nachwendezeit, immer in der Hoffnung, Effi wiederzusehen, "die einzige Frau, in die er je verliebt gewesen war".

Stern 111, von Herman Vinckers ins Niederländische übersetzt, ist ein Panorama der ersten Nachwendejahre in Ost und West, ausgezeichnet mit dem Preis der Leipziger Buchmesse: Nach dem prämierten Bestseller Kruso führt Lutz Seiler die Geschichte in zwei großen Erzählbögen fort – in einem Roadtrip, der seine Bahn um den halben Erdball zieht, und in einem Berlin-Roman, der uns die ersten Tage einer neuen Welt vor Augen führt. Und ganz nebenbei wird die Geschichte einer Familie erzählt, die der Herbst 89 sprengt und die nun versuchen muss, neu zueinander zu finden.

Über den Autor

Lutz Seiler wurde 1963 in Gera/Thüringen geboren, heute lebt er in Wilhelmshorst bei Berlin und in Stockholm. Nach einer Lehre als Baufacharbeiter arbeitete er als Zimmermann und Maurer. 1990 schloß er ein Studium der Germanistik ab, seit 1997 leitet er das Literaturprogramm im Peter-Huchel-Haus. 
Er unternahm Reisen nach Zentralasien, Osteuropa und war Writer in Residence in der Villa Aurora in Los Angeles sowie Stipendiat der Villa Massimo in Rom.
Für sein Werk erhielt er mehrere Preise, darunter den Ingeborg-Bachmann-Preis, den Bremer Literaturpreis, den Uwe-Johnson-Preis, 2014 den Deutschen Buchpreis und den Preis der Leipziger Buchmesse 2020.
 
Der niederländische Germanist Ewout van der Knaap wird im Goethe-Institut Amsterdam mit Lutz Seiler über dessen neuen Roman sprechen.
Ewout van der Knaap ist Professor für deutsche Literatur und Kultur an der Universität Utrecht. Er ist Leiter des Fachbereichs Deutsche Sprache und Kultur und im Rahmen des Masterstudiengangs Talenonderwijs en Communicatie tätig. Er lehrt und forscht insbesondere in den Bereichen deutschsprachige Literatur, Erinnerungskultur und literarische Bildung.

In Zusammenarbeit mit Meridiaan Uitgevers.

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