Brandstichter 2017: Rimini Protokoll

Brandstichter 2017: Rimini Protokoll © Stadsschouwburg Amsterdam

Brandstichter 2017: Rimini Protokoll (Berlin) 

Die Theaterreihe Brandhaarden (die immer einer bahnbrechenden internationalen Theatergesellschaft gewidmet ist) in der Stadsschouwburg Amsterdam wird jedes Jahr abgewechselt mit der Theaterreihe Brandstichter (die jeweils einem international gefeierten Theatermacher gewidmet ist).
2017 ist wieder Brandstichter an der Reihe, dieses Mal mit dem deutsche Theaterkollektiv Rimini Protokoll.

Brandstichter 2017 findet vom 7. bis 19. Februar statt.

Rimini Protokoll

Seit 2000 macht Rimini Protokoll in Europa Furore. Das Kollektiv besteht aus den Autoren-Regie-Team Helgard Haug, Daniel Wetzel und Stefan Kaegi, ihre Heimatbasis ist das Theater Hebbel Am Ufer (HAU) in Berlin. Rimini Protokoll macht Dokumentartheater zu aktuellen Themen. Die Gruppe arbeitet meistens nicht mit professionellen Schauspielern, sondern mit Menschen, die direkt von den Themen, um die es im jeweiligen Bühnenstück geht, betroffen sind, also mit "Alltagsexperten", wie beispielsweise bulgarischen Lastwagenfahrern in Cargo Sofia-X oder indischen Callcentermitarbeitern in Call Cutta in a Box.

Von den Vorstellungen, die bereits in den Niederlanden zu sehen waren, war 100% Amsterdam in der Stadsschouwburg (2014) das umfangreichste Projekt. Fünf Tage lang standen 100 echte Amsterdamer auf der Bühne und erzählten über ihr Leben in ihrer Stadt.
Die drei Autoren/Dramaturgen von Rimini Protokoll bedenken gemeinsam das Konzept ihrer Vorstellungen, die nicht nur aus Theaterstücken bestehen, sondern auch aus Installationen, Hörspielen und Filmen. Hierfür erstellen sie ein "Protokoll", wodurch verschiedene Versionen ihrer Vorstellungen an unterschiedlichen Orten realisiert werden können. So lief die 100%-Vorstellung (mit 100 Einwohnern einer Stadt) auf der ganzen Welt, ebenso wie Remote X (eine Stadtführung in Kleingruppen mit Audioapparatur) und Homevisit Europe (in den Wohnzimmern durchschnittlicher Leute). Ort der Handlung kann ein Theater sein (wie die Stadsschouwburg bei 100% Amsterdam), aber öfter noch wählt Rimini Protokoll Orte aus, die eine direkte Verbindung mit der Geschichte haben, wie zum Beispiel ein Parlamentsgebäude, die Ladefläche eines Lastwagens, ein Wohnzimmer, ein Hotelzimmer oder die Straße. Somit bietet ihr Werk stets wieder einen überraschenden Blick auf einen bestimmten gesellschaftlichen Aspekt. Für ihre einfallsreichen, dokumentarischen Vorstellungen wurde die Gruppe mit zahlreichen renommierten deutschen und europäischen Theaterpreisen überhäuft.

Gesellschaftliche Themen

Die Stadsschouwburg Amsterdam interessiert sich sehr für Theatermacher, die mit ihren Vorstellungen gesellschaftliche Themen aufgreifen. Zu den Vision der Stadsschouwburg zählt, daß ein Theater inmitten des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens einer Stadt stehen, bei relevante Dikursen mitreden und diese auf der Bühne zeigen sollte. DIe Arbeiten von Rimini Protokoll erfüllen diese Kriterien perfekt.

Brandstichter 2017 wird finanziell unterstützt von Stichting Ammodo, Fonds Podiumkunsten, dem Goethe-Institut Niederlande und anonymen Spendern.

Zurück