Podiumsgespräch | Ausstellungseröffnung On Friendship / (Collateral Damage) II – The Guardians of the Door

On Friendship / (Collateral Damage) II – The Guardians of the Door © Joseph Sassoon Semah

Do, 09.11.2017

20:00 Uhr

Goethe-Institut Amsterdam

Podiumsgespräch mit Joseph Sassoon Semah, Arie Hartog und Margriet Schavemaker über die Rolle der Kunst, der Künstler und der Museen in der heutigen Zeit

On Friendship / (Collateral Damage) II – The Guardians of the Door ist ein künstlerisch-philosophisches Projekt von Joseph Sassoon Semah mit Kunstinstallationen, Ausstellungen, Performances, Diskussionsrunden, Vorträgen und einer Veröffentlichung.

Martin Luther legte das Fundament für die Reformation, er nagelte, so wurde es später überliefert, 95 Thesen an die Kirchentür in Wittenberg (31.10.1517). Er kämpfte und argumentierte gegen die Macht und verwerfliche Praktiken der katholischen Kirche und verteidigte dabei immer die Berechtigung der einfachen Formulierung.
Im Jahr 1543, ein paar Jahre vor Luthers Tod 1546, veröffentlichte er Von den Juden und ihren Lügen, in dem er die Juden ablehnte und verurteilte. Dieses Buch spielte eine signifikante Rolle in seiner eigenen, als auch in späteren Zeiten (Zweiter Weltkrieg).
2007, 500 Jahre nachdem er die 95 Thesen angenagelt hatte, feiern wir 500 Jahre Reformation.
Die Nieuwe Kerk in Amsterdam, das Jüdische Historische Museum, das Stedelijk Museum und das Goethe-Institut in Amsterdam haben den Künstler Joseph Sassoon Semah eingeladen, Martin Luthers Vermächtnis künstlerisch zu reflektieren.

Bei der heutigen Diskussionsrunde, organisiert von der Metropool International Foundation for Art Projects, werden Meinungen ausgetauscht und wird nachgedacht über die Bedeutung und den Einfluss der Ideen und Texte Martin Luthers zu Kunst und Kultur. Dabei soll sowohl die Zeit seines eigenen Lebens, als auch die unsere eingebunden werden. Diese Manifestation wird religiöse und nicht-religiöse Repräsentanten, Künstler, Autoren und Wissenschaftler miteinbeziehen, die gebeten werden, über 500 Jahre Reformation zu diskutieren und reflektieren.

Der Künstler Joseph Sassoon Semah wurde in Bagdad geboren, wo sein Großvater Hacham Sassoon Kadoori (1885-1971) Oberrabbiner der babylonischen Juden war. Joseph Sassoon Semah wuchs in Israel auf und kam 1981 in Westen, dessen Kultur im fremd war.
Seine philosophische, theologische, politisch-kulturelle Forschung ist mit der Position des "Anderen", des Gastes, verbunden. In seinem Fall ist es das dritte Exil: Irak, Israel und der Westen.

Programm:

Die Rolle der Kunst, der Künstler und der Museen in der heutigen Zeit
Verlangt unsere Zeit nach engagierter und relevanter Kunst? Soll das Museum mehr sein, als ein Ort der Repräsentation und auch Raum für verschiedene Interpretationen von und Sichtweisen auf Kunst bieten?
 
  • Einleitung:
    Arie Hartog (Leiter des Gerhard-Marcks-Hauses, Bremen):
    Über die Forschung von Joseph Sassoon Semah.
  • Joseph Sassoon Semah: Welche Rolle kann der Künstler im Exil spielen? Was ist seine Position als 'Gast'? Welche Werte nimmt er mit, welche lässt er hinter sich und welche Geschichten fügt er hinzu?
  • Margriet Schavemaker (Kuratorin und Leiterin der Abteilung Bildung, Interpretation und Publikationen des Stedelijk Museums Amsterdam):
    Über die Rolle des Museums in der heutigen Zeit.
In Zusammenarbeit zwischen der Metropool International Foundation for Art Projects, De Nieuwe Kerk (22.6.-27.8.2017), dem Joods Historisch Museum (4.10.2017-14.1.2018), dem Stedelijk Museum Amsterdam (20., 21. und 22.10.2017) und dem Goethe-Institut Amsterdam (9.11.2017-12.1.2018).

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