Ausstellung Noise! Frans Hals, Otherwise

Stephan Dillemuth: Aw Shucks, Marsyas I (2017) © Simon Vogel

Sa, 29.09.2018 –
So, 27.01.2019

Frans Hals Museum

Stephan Dillemuth: Aw Shucks, Marsyas I (2017) | Material: Gips, zerbrochene chinesische Vase, Bein eines Rehs | 40 x 130 x 55 cm

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Frans Hals erweiterte seinerzeit die konventionellen Vorstellungen der Porträtmalerei. Seine Bilder werden getragen von einer Maltechnik, die rauer, skizzenhafter und freier ist als die seiner Zeitgenossen. Hals' Neuerungen betreffen nicht nur seinen Malstil, sondern ebenso den Inhalt. Hals porträtierte einerseits wichtige und reiche Honoratioren, für die diese Repräsentationsformen zuvor exklusiv reserviert waren, andererseits führte er neue Themenfelder in seine Werke ein. Mit seinem innovativen Ansatz eröffnete er den Zugang zu grundsätzlichen Fragen des Repräsentierens: Wer sollte porträtiert werden und wie können die Porträtierten dargestellt werden? Mit Frans Hals wird der Begriff der Identität und die Frage der angemessen Repräsentation gelockert und erweitert.

Die Ausstellung Noise! Frans Hals, Otherwise vereint zeitgenössische Kunstwerke, die in ähnlicher Weise mit dem Begriff des Porträts spielen und spekulieren. Hals' Bewegungen gegen das Protokoll seiner Zeit werden hier erneuert und wiederbelebt. Die Ausstellung zeigt ein Bild des Menschen in all seiner Pluralität und Fülle. Indem die Künstler und Künstlerinnen auf Karikaturen, Ironie und das Groteske zurückgreifen und sowohl Utopie wie Dystopie heraufbeschwören, erkunden sie die formalen, kulturellen und politischen Möglichkeiten der zeitgenössischen Porträtmalerei in einer Zeit, die gezeichnet ist von immer größer werdender Ungleichheit, technologischen Veränderungen und einer Rückkehr zu demarkierten Identitätskonstruktionen.

Mit u.a. Anna-Sophie Berger, Vittorio Brodmann, Xinyi Cheng, Stephan Dillemuth, Nicole Eisenman und Sarah Lucas.

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