Buchpräsentation | Dokumentarfilm Otto Snoek: Rotterdam/Dresden | Wohin mit der Geschichte?

Otto Snoek: Rotterdam/Dresden © Otto Snoek

Fr, 09.10.2020

17:30 Uhr

LantarenVenster

Architecture Film Festival Rotterdam

Tickets Das Architecture Film Festival Rotterdam (AFFR), das in diesem Jahr vom 7. bis zum 11. Oktober stattfindet, hat sich zu einem weltweit bekannten und maßgeblichen Filmfestival für Architekten, Stadtliebhaber, Filmfans und Studierende entwickelt. Neben internationalen Dokumentar- und Spielfilmen gibt es beim AFFR Gespräche und Debatten über Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit von Architektur und Städtebau. Das Festival bringt ein breites Publikum zu neuen und bestehenden Orten in der Stadt und trägt somit auch zur Ausstrahlung Rotterdams als Architekturstadt bei.

Otto Snoek hat in den letzten drei Jahren Menschen, Straßen und Gebäude in Dresden fotografiert. Als geborener Rotterdamer dokumentierte der Fotograf gleichzeitig seine eigene Stadt. Zusammen mit dem renommierten Gestalter von Kunstbüchern Willem van Zoetendaal schuf er das Buch Rotterdam/Dresden mit Panoramafotografien beider Städte, Partnerstädte seit 1988, historisch verwandt und doch sehr unterschiedlich.

Anlässlich der Buchpräsentation werden Otto Snoek und Willem van Zoetendaal über Architektur, Menschen und Politik im öffentlichen Raum Dresdens diskutieren.

Anschließend Filmvorführung:

Wohin mit der Geschichte?

(DK/DE 2019)
Regie: Hans Christian Post
Länge: 68 Min.
Sprache: Deutsch mit engl. UT

Die verheerenden Bombardements des Zweiten Weltkriegs und die damit verbundene Entstehung eines Opferdiskurses in der rechten Szene, die Stadt als Zentrum des Rechtsextremismus: Wer den Aufschwung des Rechtspopulismus in Deutschland verstehen will, kommt an Dresden und seiner Geschichte nicht vorbei. Hans Christian Posts hochaktueller neuer Dokumentarfilm Wohin mit der Geschichte? zeigt, wie nach der weitgehenden Zerstörung des Dresdner Stadtzentrums zu DDR-Zeiten ein modernistischer Wiederaufbau stattfand, während ab 1989 dann eine eher unkritische Rekonstruktion historischer Gebäude wie der Frauenkirche erfolgte. Zwischen den restaurativen Tendenzen in der Stadtplanung, einer nach der Wende erfolgten Neuinterpretation der Stadtgeschichte und dem Narrativ der lokalen rechten Bewegungen scheint es einen deutlichen Zusammenhang zu geben.
Auf der einen Seite ist Dresden ein Paradebeispiel für das Wiedererblühen ostdeutscher Städte nach dem Fall der Mauer, auf der anderen Seite ist in der Stadt exemplarisch zu sehen, was in Europa schiefläuft. In Gesprächen mit Politikern, Stadtplanern und Kritikern, die Post für seinen Film führte, zeigt sich, dass Architektur und Politik unauflöslich miteinander verknüpft sind. Die Dilemmas einer Stadt im Bann ihrer eigenen schmerzlichen Vergangenheit werden deutlich.
 

Architecture Film Festival Rotterdam (AFFR) in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Niederlande

Zurück