Ausstellung Hans Jungerius: Verboden Landschap

Hans Jungerius: Verboden Landschap © privat

Fr, 03.06.2022 –
Do, 30.06.2022

Goethe-Institut Rotterdam

Investigating Landscapes | Rotterdam Architectuurmaand

Ausstellungseröffnung:
Freitag, 3. Juni ab 19:00 Uhr

Öffnungszeiten:

Mo., Di., Do. und Fr. (10:00-14:30 Uhr) und nach Vereinbarung über cultuur-rotterdam@goethe.de.
Wer glaubt, von Arnheim aus zur Veluwe wandern zu können, wird enttäuscht sein: Nach dem malerischen Sonsbeek-Park aus dem 19. Jahrhundert und dem Landgut Zijpendaal gelangt der Wanderer in ein diffuses Waldgebiet und stößt nach einiger Zeit auf die A12, die die Randstad mit dem Ruhrgebiet verbindet. Hinter dieser Verbindung scheint die Veluwe zu beginnen ... aber bald schon stößt man überall auf Armeeabsperrungen. Was sich hinter ihnen verbirgt, ist ebenso unbekannt wie faszinierend. Hinter den Militärzäunen liegt der am besten erhaltene Teil der Tarnlandschaft des Fliegerhorstes Deelen. Dieser Flugplatz der deutschen Luftwaffe, einer der größten im damaligen besetzten Europa, sollte unsichtbar gemacht werden mit einer künstlich angelegten Landschaft aus Feldern, Mooren und Wäldern und 900 als bäuerliche Architektur getarnten Gebäuden.
Dieses Erbe des Zweiten Weltkrieges ist paradoxerweise der größte denkmalgeschützte Baukomplex der Niederlande und zugleich praktisch unbekannt und unzugänglich. Ein Teil der Anlage wird durch das deutsche und niederländische Militär gemeinsam genutzt. Derzeit gibt es Überlegungen, die Anlage einer neuen, öffentlichen Bestimmung zuzuführen.

Hans Jungerius stellt in seinem künstlerischen Forschungsprojekt unter anderem die Frage, wie bei einer Neunutzung das landschaftliche und architektonische Erbe bewahrt bleiben kann. Er untersucht seit langem die verschiedenen Bedeutungsschichten im Gebiet um den Fliegerhorst Deelen und versucht, mit den Methoden der Designforschung Vergangenheit, Gegenwart und post-militärisches Potential dieser deutsch-niederländischen Kulturlandschaft zu entschlüsseln.

Während seiner Arbeitsperiode im Goethe-Institut Rotterdam wird Hans Jungerius im Saal einen öffentlich zugänglichen Situation Room mit Luftaufnahmen und Artefakten einrichten, der nach und nach mit neuen Funden und Erkenntnissen ergänzt wird.

Am 30. Juni findet im Rahmen der Ausstellung eine Veranstaltung mit Joachim Wolschke-Bulmahn (emeritierter Professor für Landschaftsarchitektur, Universität Hannover) und Carola Hein (Professorin für Architekturgeschichte, Kulturerbe, Stadtforschung und Stadtentwicklung, TU Delft) statt.
Mehr Informationen über die Veranstaltung am 30.6.2022

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