Filmreihe Focus on Fassbinder | Rialto ist bis mindestens 1.6.2020 geschlossen

Rainer Werner Fassbinder © Gorup de Besanez | Wikimedia Commons

Di, 11.02.2020 –
Fr, 10.04.2020

Rialto

Rialto ist bis mindestens 1.6.2020 geschlossen.


"Jeder muss selbst entscheiden, ob er oder sie lieber ein kurzes und intensives oder ein langes und 'normales' Leben führen will", sagte Rainer Werner Fassbinder einmal in einem Interview. Eine Aussage, die im Nachhinein sein eigenes Leben treffend zusammenfasst. Ein Leben das kurz war, das er aber bis zum äußersten gelebt hat. In seinen 37 Jahren drehte er über 40 Filme (der erste im Alter von 21 Jahren), verschiedene Theaterstücke und viele Fernsehserien. Er arbeitete Tag und Nacht und konsumierte dabei die verschiedensten Drogen. Schließlich führte eine Überdosis Kokain und Barbiturate in Kombination mit Alkohol zu seinem Tod.
 
Reiner Werner Fassbinder (1945-1982) war zusammen mit Werner Herzog, Volker Schlöndorff und Wim Wenders einer der Begründer der Neuen Deutschen Welle. In der breiten Öffentlichkeit war er nicht immer beliebt, denn er provozierte und beleidigte, war offen schwul und nahm wenig Rücksicht auf die kleinbürgerliche, scheinheilige Moral des Nachkriegsdeutschlands. In vielen seiner Filme kämpfen seine Figuren mit den Umständen, ein fast unvermeidliches Schicksal lauert überall. Beispielhaft dafür sind Maria Braun, Lola und Veronika Voss, die Protagonisten seiner BRD-Trilogie, die auch in dieser Retrospektive gezeigt werden.
 
Auch 38 Jahre nach seinem Tod haben seine Filme nichts von ihrer Aktualität und Dringlichkeit eingebüßt. Typische Fassbinder-Themen wie Nationalgeschichte, Emanzipation, Sexualität und Fremdenfeindlichkeit sind heute aktueller denn je. Deshalb gilt Fassbinder als einer der wichtigsten deutschen Nachkriegsregisseure. Für Rialto ist dies ein Grund, Fassbinder mit einer kleinen Retrospektive von sieben Filmen zu ehren und daran zu erinnern, dass er dieses Jahr 75 Jahre alt geworden wäre.
 

Programm:

  • Dienstag, 11.2. (19:00 Uhr) & Freitag, 21.2. (21:15 Uhr): Faustrecht der Freiheit (1975, 122')
  • Freitag, 14.2. (21:15 Uhr) & Montag, 24.2. (21:15 Uhr): Angst essen Seele auf (1974, 92')
  • Montag, 17.2. (21:15 Uhr) & Freitag, 28.2. (21:15 Uhr): Die bitteren Tränen der Petra von Kant (1972, 124')
  • ABGESAGT! – Samstag, 14.3. (14:45 Uhr): Welt am Draht, Teil 1 & 2 (1973, 210' + Pause: 30') | Mit um 14:15 Uhr einer Einführung (auf Englisch) von der niederländischen Filmkritikerin Dana Linssen
  • ABGESAGT! – Freitag, 13.3. (21:15 Uhr) & Freitag, 27.3. (21:15 Uhr) & Montag, 6.4. (21:15 Uhr): Lola (1981, 115')
  • ABGESAGT! – Freitag, 20.3. (21:15 Uhr) & Montag, 30.3. (21:15 Uhr) &
    UNTER VORBEHALT! – Freitag, 10.4. (21:15 Uhr): Die Ehe der Maria Braun (1979, 120')
  • ABGESAGT! – Montag, 16.3. (21:15 Uhr) & Montag, 23.3. (21:15 Uhr) & Freitag, 3.4. (21:15 Uhr): Die Sehnsucht der Veronika Voss (1982, 104')

Rialto in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut Niederlande.

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