Buchpräsentation | Gespräch Die Regierung der Prekären

Isabell Lorey © Verso Books

Mi, 19.10.2016

20:00 Uhr

Academisch-Cultureel Centrum Spui25

Isabell Lorey

Pieter Pekelharing im Gespräch mit Isabell Lorey, Robin Celikates und der We Are Here Cooperative

Von Hilfsarbeitern bis zu Flüchtlingen und von Künstlern bis zu Akademikern, für unterschiedlichste Gruppen bedeutet die Prekarität – Existenzunsicherheit – eine neue Realität. Laut der deutschen Philosophin Isabell Lorey ist diese Unsicherheit ein Regime geworden: eine dominierende Art und Weise, regiert zu werden und uns selbst zu regieren. Ihre Hauptthese in Die Regierung der Prekären ist, dass der Prozess von gesellschaftlicher Prekarität hin zur Ausbeutung und Privatisierung führt, aber auch neue Formen des Widerstands und der kollektiven Organisation möglich macht. Während der Buchpräsentation werden Theorie und Praxis miteinander verglichen.

Mit Beiträgen von Isabell Lorey, Robin Celikates (UvA), Pieter Pekelharing (UvA) und We Are Here Cooperative.

Isabell Lorey ist politische Philosophin. Sie ist Dozentin am European Institute for Progressive Cultural Policies (eiPCP) in Zürich und lehrt politische, feministische und postkoloniale Theorie an verschiedenen europäischen Universitäten.
Ihr Buch Die Regierung der Prekären entwickelte sich aus einem wichtigen Text über neue soziale Bewegungen heraus und wurde ins Englische und Spanische übersetzt. Es erscheint nun auch in niederländischer Übersetzung von Marten de Vries im Verlag Octavo Publiacties.
Die Diagnose, dass prekäre Arbeitsverhältnisse sich häufen und normal werden, ist nicht neu, die Frage ist jedoch, welche potenzielle politische Handlungsmacht in der Prekarisierung vorstellbar ist. Die Ansätze gehen dabei auseinander. War es vor einem Jahrzehnt noch vorherrschende Meinung, dass Prekarität eher zur politischen Lähmung führt, sehen wir heute, dass im "arabischen Frühling" wie auch in Spanien, Portugal und England die prekären AkademikerInnen große Anteile der Protestierenden bilden. Das erfordert eine neue Theorie der Prekarität.

In Zusammenarbeit mit Octavo Publicaties.

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