Buchpräsentation | Gespräch Marx/Engels: Die deutsche Ideologie und andere programmatische marxistische Texte

De Duitse ideologie © Uitgeverij Vantilt

Di, 22.05.2018

20:00 Uhr

Goethe-Institut Amsterdam

Krise und Kritik – 200 Jahre nach Karl Marx

Zwei Herren gegen den Rest der intellektuellen Welt: Die wichtigsten frühen Texte von Karl Marx und Friedrich Engels wurden neu übersetzt und mit Kommentaren versehen. 
Ein Gespräch mit Marcel van der Linden, Marin Terpstra und Jeroen Linssen anläßlich der niederländischen Übersetzung von Henk Hoeks und Hugues C. Boekraad (Uitgeverij Vantilt). 

 

Karl Marx arbeitete sein Leben lang an einem eigenen philosophischen Projekt, hinterließ jedoch kein kohärentes theoretisches System. Marxismus ist in diesem Sinn eine Erfindung der späteren Generationen. Um 1845 herum wandte sich Marx bewusst von Hegel ab, von dessen Philosophie er geprägt wurde. Mit unter anderem Ludwig Feuerbach machte sich Marx auf die Suche nach dem materiellen und politisch-ökonomischen Nährboden der hegelschen Ideen von Staat, Gesetz und Moral.
Ein wichtiger Schritt in der Entwicklung seiner Theorie bildete die Einführung auf seine geplante Kritik an Hegels Rechtsphilosophie, die 1844 veröffentlicht wurde. Ende der 1850er Jahre verarbeitete Marx seine Erfahrungen und Gedanken in einem zweiten Entwurf seiner Gesellschaftstheorie, die 'Einführung' von 1857 für die späteren Grundrisse. 1859 folgte das 'Vorwort' zu Zur Kritik der politischen Ökonomie. Marx fasste darin kurz seine intellektuelle Entwicklung zusammen und formulierte bündig den Leitfaden für seine Studien. Diese Grundsatztexte des Marxismus wurden in chronologischer Reihenfolge in Die deutsche Ideologie aufgenommen, versehen mit ausführlichen bibliographischen Zusätzen und erklärenden Fußnoten.

Marcel van der Linden (1952) ist Senior Fellow am Internationalen Institut für Sozialgeschichte (IISG) in Amsterdam, wo er von 2001 bis 2014 als Forschungsleiter tätig war. Von 1997 bis 2017 war er Hochschullehrer für die Geschichte der europäischen und globalen Arbeiterbewegung an der Universiteit van Amsterdam (UvA). Hier promovierte er 1998. 2008 wurde ihm die Ehrendoktorwürde von der Universität Oslo verliehen. Van der Linden erhielt 2009 den René-Kuczynski-Preis und 2014 den Bochumer Historikerpreis. Von 2003 bis 2008 hatte er eine Stelle als Gastprofessor an der Universität Wien inne und von 2009 bis 2012 war er concurrent professor an der Universität Nanjing. Marcel van der Linden ist Mitbegründer der Association of Indian Labour Historians (1996), dem European Labour History Network (2013) und dem Global Labour History Network (2015). Außerdem ist er Vorsitzender der International Social History Association (2005-2010, 2010-2015, 2015-2020). Seine zahlreichen Bücher und Aufsätze wurden in mehr als 16 Sprachen übersetzt.

Marin Terpstra ist Dozent für politische Philosophie an der Radboud Universiteit Nijmegen. Er studierte die Philosophie der Regierung und der Politik, die Philosophie Spinozas und die Geschichte der Spannung zwischen Politik und Religion mit besonderem Bezug auf die politische Theologie.

Moderation: Jeroen Linssen, Dozent der politischen und sozialen Philosophie an der Radboud Universiteit Nijmegen.

In Zusammenarbeit mit Uitgeverij Vantilt, dem Duitsland Instituut Amsterdam, dem Internationaal Instituut voor Sociale Geschiedenis und der Genootschap Nederland Duitsland.

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