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Laut dem deutschen Neoliberalismusexperten
Dieter Plehwe ist der Neoliberalismus weit mehr als die Thesen von Friedrich Hayek und Milton Friedman und hat tiefe geistige Wurzeln in der Weltwirtschaftskrise der Dreißigerjahre. Dies wird Plehwe in seinem Vortrag am 27. Juni näher erörtern.
Studien zum Thema Neoliberalismus boomen. Während das Interesse an marktorientierter liberaler Politik zunächst auf Thatcher und Reagan beschränkt war, ist in den letzten Jahren nun auch die Neoliberalisierung der kontinentaleuropäischen Wohlfahrtsstaaten in den Mittelpunkt gerückt. Dieter Plehwe, einer der führenden Geisteswissenschaftler auf diesem Gebiet, gibt in seinem Vortrag einen Überblick über den aktuellen Stand der Forschung. Nächstes Jahr wird ein in Zusammenarbeit mit Philip Mirowski und Quinn Slobodian entstandenes Buch mit dem Titel
Nine Lives of Neoliberalism zum Thema erscheinen.
Plehwe zeigt auf, inwiefern der Neoliberalismus viel mehr ist als die Welt von Friedrich Hayek und Milton Friedman und geht auf dessen tiefe geistige Wurzeln in der Weltwirtschaftskrise der Dreißigerjahre ein. Wo frühere Forscher vor allem von einem Zusammenhang mit der Privatisierung und der Einführung von Marktmechanismen im öffentlichen Sektor beginnen, erweitert Plehwe den Fokus auf neoliberale Mechanismen innerhalb des kontinentalen europäischen Wohlfahrtsstaates, der die Beziehung zwischen Neoliberalismus und autoritären Regimen und der gegenseitigen Befruchtung zwischen Neoliberalismus und Rechtspopulismus miteinbezieht. Dieser Zusammenhang ist wichtig, um unsere aktuelle politische Situation verstehen zu können.
Dieter Plehwe ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Zentrums für Zivilgesellschaftsforschung des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB).
In Zusammenarbeit mit dem
Duitsland Instituut Amsterdam.
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