Fotoausstellung Fred Stein – Dresden, Parijs, New York

Fred Stein – Dresden, Parijs, New York © Fred Stein

Fr, 09.07.2021 –
So, 07.11.2021

Joods Historisch Museum

Fotograf im Exil

Tickets Fred Stein. Einige seiner Bilder kennen Sie vielleicht schon, den Fotografen selbst womöglich nicht. Wer ist der Mann hinter der Arbeit? Das wird in dieser Ausstellung mit fast zweihundert seiner Fotografien deutlich.

Sagen Sie Albert Einstein und viele haben ein Schwarz-Weiß-Foto von ihm vor Augen. Die Chancen stehen gut, dass es das Foto ist, das Fred Stein von dem großen Wissenschaftler gemacht hat. Stein war einer der frühen Meister der sozialdokumentarischen Fotografie in der Mitte des 20. Jahrhunderts, ein Pionier mit der Kleinbildkamera und einer der wichtigsten Porträtfotografen seiner Zeit. Er fertigte Hunderte von Porträts berühmter Zeitgenossen wie Einstein, Hannah Arendt und Marc Chagall an. Nach seinem Tod geriet sein Werk in Vergessenheit, wurde aber vor kurzem wiederbelebt. Es ist nun zum ersten Mal in den Niederlanden zu sehen.
 

Exil

Fred Stein (1909-1967) wurde in Dresden als Sohn eines Rabbiners geboren. Er studierte Jura, floh aber mit seiner Frau Lilo unter dem Vorwand einer Hochzeitsreise über Salzburg nach Paris, als Hitler 1933 an die Macht kam. Dort fanden sie mit tausenden anderen eine sichere Zuflucht, aber als deutscher Flüchtling konnte Stein nicht mehr als Anwalt arbeiten. Also suchte er Arbeit als journalistischer Fotograf. Lilo und Fred hatten eine gebrauchte Leica aus Dresden mitgebracht, die sie sich zu ihrer Hochzeit geschenkt hatten. Stein brachte sich schnell das Fotografieren bei und machte sich bald einen Namen mit politischen Reportagen, Straßenfotografie und Porträts. 1941, als es in Frankreich zu gefährlich wurde, flohen Fred und Lilo nach New York. Dort, wie auch in Paris, mischten sie sich in die kulturellen und künstlerischen Kreise der europäischen Einwanderer, was sich in Freds Porträts widerspiegelt. Er verliebte sich sofort in New York: der Straßenlärm, die Wolkenkratzer und die vielen verschiedenen ethnischen Nachbarschaften. Mit seiner Kamera bereiste er die ganze Stadt, von Little Italy und China Town, bis nach Harlem und Brooklyn.
 

Das Werk

Speziell für diese Ausstellung wurden fast zweihundert Fotografien von Stein von den Originalnegativen nachgedruckt. Sein vielseitiges Werk zeigt ein besonderes fotografisches Talent und ein lebenslanges soziales und politisches Engagement. Als Einwanderer und Außenseiter hatte er selbst einen scharfen Blick für soziale Ungleichheit, Armut, Flüchtlinge und ethnische Minderheiten.

Persönliche Dokumente und Familienfotos in der Ausstellung erzählen zudem die wechselvolle Geschichte von Fred Steins Leben, das von Verfolgung und Exil geprägt war.

Die Ausstellung wurde in enger Zusammenarbeit mit Peter Stein, dem Sohn von Fred Stein und Leiter des Archivs seines Vaters, zusammengestellt.

Zurück