Die Autorin im Gespräch mit der dänischen Literaturwissenschaftlerin Kristin Vego
Die in Berlin geborene Bestseller- Autorin Judith Hermann sicherte sich bereits früh in ihrer Karriere einen festen Platz in der deutschen Literaturlandschaft. Mit ihren Erzählungen führte sie nicht nur eine Renaissance der Kurzgeschichte in Deutschland ein, sie sollte weiterhin einen – so bereits Helmuth Karasek – „Sound einer neuen Generation“ prägen und zu einer Autorin avancieren, welche als Spiegel der Berliner Künstler- und Studentenszene der ausklingenden 90er Jahre gehandelt wurde.
Im Rahmen der Reihe
Litteratur på Blå stellt Hermann nun ihr aktuelles Werk
Lettipark (2016), das kürzlich auch auf Norwegisch mit dem Titel
Lettiparken erschien, vor. Mit ihrem typisch parataktisch-nüchternen und klaren Stil generiert sie, trotz weniger Worte, eine emotionale Tiefe, welche kurze und intensive Einblicke in das (Innen-)Leben ihrer Protagonisten erlaubt. So gehen die Erzählungen in
Lettipark der Frage nach, inwiefern wir denjenigen Menschen nah sein können, die wir lieben und wie ein bloßer Moment zu Nähe oder Trennung führen kann.
© Fischer-Verlag
Judith Hermann wurde 1970 in Berlin-Tempelhof geboren. Nach einem abgebrochenen Philosophie- und Germanistik-Studium entschied sie sich für die
Berliner Journalistenschule, besuchte 1997 die Autorenwerkwerkstatt und das international renommierte Forum
Literarisches Colloquium Berlin (LCB). Hermann arbeitete kurzzeitig in Berlin als Journalistin, ehe sie von der
Berliner Akademie der Künste das
Alfred-Döblin-Stipendium erhielt. Für ihr Erstlingswerk
Sommerhaus, später erhielt sie 1999 den
Hugo-Ball-Förderpreis sowie 2001 den
Kleist-Preis. 2014 wurde Hermann zur Gewinnerin des wichtigen
Erich-Fried-Preises ernannt.
Litteratur på Blå wurde im Jahre 2007 eröffnet. Die Reihe bietet einen Raum für engagierte und unabhängige literarische Veranstaltungen. Regelmäßig wird dienstags zu Debatten, Gesprächen und Interviews in der Kneipe und dem Kulturzentrum
Blå eingeladen.
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