Nachhaltiger Tourismus
Vegan Vibes in Berlin – Auf veganer Food Tour in Friedrichshain

Frische, asiatische Fusion-Küche
© Beatrice Anton

Immer mehr Menschen beschäftigen sich mit den gesundheitlichen Aspekten ihrer Ernährung und nähern sich darüber der veganen Lebensweise an. Andere sind am Wohlergehen der Tiere interessiert und auch der Schutz der Umwelt ist eine häufige Motivation. Die Tierhaltung wird für 15 Prozent aller Klimagasemissionen verantwortlich gemacht und 70 Prozent des weltweiten Wasserverbrauchs gehen auf das Konto der Fleischproduktion. Das sind alles gute Gründe, es mal mit tierfreier Ernährung zu versuchen und die vegane Food Tour liefert dazu noch den Beweis, dass von geschmacklichen Einbußen oder mangelnder Auswahl keine Rede sein kann. Ganz im Gegenteil!

Moderne asiatische Fusion-Küche zum Auftakt

Am Anfang der Tour gibt es knackige, asiatische Fusion-Gerichte – die ausgesuchte Speisekarte des kleinen Restaurants ist gespickt mit Referenzen wie: «Give Peas a Chance», «Jungle Book» oder «Wannabe Fish». Eigentlich könnte ich mich schon an der ersten Station satt essen. Zu köstlich sind die aromatischen Sommerrollen mit hausgemachter Sauce. Die Salatvarianten mit Mangostreifen, Avocado und Erdnüssen sind so frisch und leicht, dass unsere kleine Gruppe eigentlich schon jetzt gar nicht mehr aufhören will mit dem Essen. Aber es gilt die oberste Regel bei Foodtouren: Es ist klüger, sich nicht sofort den Bauch vollzuschlagen!

Kulinarischer Ausflug nach Äthiopien

Nach der Eröffnung in der asiatischen Küche geht es kulinarisch nach Afrika, genauer gesagt nach Äthiopien. Auch wenn ich das Land noch nicht bereist habe, eilt den Spezialitäten der Ruf voraus, besonders wohlschmeckend zu sein. Das spezielle Sauerteig-Fladenbrot Injera wird mit verschiedene Saucen und Beilagen – Wot genannt – serviert. Aufgrund der christlich-orthodoxen Fasten-Tradition sind vegane Gerichte in der äthiopische Küche sehr verbreitet. Wie vielfältig diese ausfallen, kann ich an der großen, gemischten Platte des Restaurants ausprobieren. Wie in vielen afrikanischen Ländern wird mit den Fingern gegessen, wobei man Stücke des Fladenbrots dazu nutzt, die restlichen Zutaten zu greifen und die Soßen aufzusaugen. Ich mag das sehr, den es verleiht dem Essen einen ganz anderen haptischen und sehr sinnlichen Aspekt.

Finale mit veganem Sushi der Meisterklasse

Nach einem kurzen Zwischenstopp in einem kleinen, kurdisch inspirierten Imbiss kommt noch ein echtes Highlight zum Abschluss: hervorragendes, kreatives Sushi, mit so intensiven Aromen, dass man schnell den sonst obligatorischen Fisch vergisst. Statt dem normalen Klebreis wird schwarzer Reis verwendet, der zusammen mit frischen Zutaten wie Kürbis, roter Beete, grüner Spargel und Mango ein farbenfrohes Gesamtarrangement ergibt. Zum Nachtisch probiere ich Mousse au Chocolate aus Seidentofu und Avocado-Matcha-Cheesecake und lehne mich entspannt zurück. Beide Desserts sind cremig-köstlich, aber nicht zu süß.

Zwar bin ich jetzt satt, sehr satt sogar. Aber das angenehme an veganem Essen: man ist am Ende nie so voll und träge, wie nach einem konventionellem Festmahl. Stattdessen genieße ich mein gutes Bauchgefühl und schwelge in den vielen verschiedenen Genüssen, die ich auf der Tour ausprobieren konnte.
 
  • Gemischte äthiopische Spezialitätenplatte © Beatrice Anton

    Gemischte äthiopische Spezialitätenplatte

  • Frische, asiatische Fusion-Küche © Beatrice Anton

    Frische, asiatische Fusion-Küche

  • Veganes Sushi der Extraklasse © Beatrice Anton

    Veganes Sushi der Extraklasse

  • Avocado-Matcha-Cheesecake © Beatrice Anton

    Avocado-Matcha-Cheesecake


Alle Details über die Berlin Secret Vegan Tour gibt es auf der Website von Secret Food Tours. Neben dem wirklich köstlichem und gut zusammen gestellten Essen fand ich auch den Guide sehr inspirierend, der die Tour kompetent, charmant und mit vielen Insider-Details begleitet hat. Man erfährt viel über Berlin, die Food-Szene, veganes Essen und jede Menge Anekdoten.

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