Ausstellung
Games and Politics

Games and Politics
Foto: 11bit Studios, 2014

Interaktive Ausstellung digitaler Spiele

Christchurch, The Physics Room

GAMES AND POLITICS ist eine interaktive Ausstellung des Goethe-Instituts in Kooperation mit dem Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, die weltweit tourt. Die Ausstellung besteht aus 18 bedeutenden politisch-ambitionierten Videospielen, die Besucherinnen und Besucher auffordert eigenes politisches Potential zu entfalten.

Ein Spiel ist immer mehr als bloß ein Spiel. Es ist ebenso wenig ohne den Einfluss der Gesellschaft zu verstehen, die spielt, wie ohne Einwirkung auf diese Gesellschaft. Doch euphorische Begeisterungsgesänge über das immersive Potential pädagogischer Propagandaspielchen werden den vielfältigen Computerspielen unserer Zeit genauso wenig gerecht wie undifferenzierte Medien-Debatten über gewaltverherrlichende Ballerspiele, die am besten einfach wieder aus den Jugendzimmern verschwinden sollen. Sie verschwinden nämlich nicht. Aus den vermeintlichen Schmuddelkindern unter den neueren Medien sind längst ernstzunehmende Giganten geworden, die sich in vielerlei Verkleidung anschicken, ein neues Leitmedium zu kreieren.

Diese Entwicklung hat sich längst auch ins Politische ausgedehnt und Spiele werden zunehmend auch als Propaganda für diverse politische Lager eingesetzt und nehmen eine explizite politische oder aktivistische Haltung ein. Anders als die repräsentierenden Medien wie Malerei und Fotografie verstehen Computerspiele sich jedoch nicht nur als (Ab-)Bildfläche gesellschaftlicher Zu- und Missstände, sondern versuchen sich an einer Simulation der Prozesse und Regeln, die diese Missstände hervorbringen. Alle Spiele der Ausstellung eint dieser politische Ansatz, mit dem sich die Spieleentwickler*innen deutlich sowohl vom konventionellen Markt als auch vom Computerspiel als Unterhaltungsmedium abzugrenzen suchen. Die von ihnen behandelten Themen sind breit gestreut. Neben der Kontingenz politischen Entscheidens (Democracy 3) werden Genderproblematiken (Perfect Woman), der Überwachungsstaat (TouchTone und Orwell), der Drohnenkrieg (Killbox), der Umgang mit Geflüchteten (Escape from Woomera), der Aufstand gegen totalitäre Systeme (Yellow Umbrella), die Macht der Medien (The Westport Independent) oder historische und aktuelle politische Ereignisse (The Cat and the Coup und Madrid) aufgegriffen.

Die Ausstellung bietet zahlreiche Materialien, um die Zusammenhänge zwischen Computerspielen und Politik näher zu erforschen. Besucher sind herzlich eingeladen, die Spiele selbst auszuprobieren, in unterschiedliche Rollen zu schlüpfen und ihr Glück in den verschiedensten Welten zu versuchen, die sich in den Spielen entfalten.




 

Details

Christchurch, The Physics Room

49-59 Worcester Boulevard
Christchurch