Künstlergespräch Künstlergespräch mit Herlinde Koelbl

Targets © Herlinde Koelbl

Di, 05.06.2018

18:00 Uhr

Wellington, College of Creative Arts, Massey University

Herlinde Koelbl ist eine der bekanntesten deutschen Fotografinnen. Sie arbeitet hauptsächlich an Langzeitprojekten, meistens in Verbindung mit ergänzenden Interviews. Ihre Fotografien wurden auf zahlreichen internationalen Ausstellungen gezeigt und sind in vielen bedeutenden Sammlungen vertreten. Verpassen Sie nicht diese einmalige Gelegenheit mehr von ihren neuesten Projekten zu erfahren.


Im kalten Morgenlicht
Eine Einführung von Herlinde Koelbl

An einem Wintertag, eisig kalt und im ersten Morgenlicht, fotografierte ich vor dreißig Jahren mein erstes target: eine zerschossene, durchlöcherte Blechfigur, die in Ackerfurchen stand. Damals arbeitete ich an einer Geschichte über die Bundeswehr. Dieses Bild wurde nie veröffentlicht, es interessierte mich nur persönlich, doch es setzte sich in meinem Gedächtnis fest. Als ein Symbol für Gewalt und Tod. Vor sechs Jahren nahm ich dieses Thema wieder auf.

Mich interessierten die Ziele, an denen Soldaten konditioniert werden zu schießen ,oder wie ein Ausbilder sagte: „Sie sollen nicht lernen zu schießen, sondern zu treffen“. Wie ist der Feind dargestellt, den sie später töten sollen? Ist er eine abstrakte Figur? Hat er ein Gesicht und wenn ja, was für eins? Gibt es kulturelle Unterschiede? Hat sich das Feindbild mit der Zeit verändert?
Es hat sich verändert.


Über Herlinde Koelbl

Herlinde Koelbl Portrait © Johannes Rodach Herlinde Koelbl ist eine der bedeutenden politischen Fotografen Deutschlands. Ihre Fotos, die sich mit brennenden Ausgaben der Zeit beschäftigen, haben sie weltweit bekannt gemacht. Dabei kombiniert Koelbl ihren journalistischen und dokumentarischen Ansatz mit einem hohen künstlerischen Anspruch.

»With each new work, Herlinde Koelbl writes a chronicle of the age, similar to the novelists of the past, like a Zola or a Balzac, using merely a different medium.«

Harald Martenstein, Der Tagesspiegel 09/08/2001

 

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