Digitale Veranstaltungsreihe Bilder und Fantasien zu Peru

Sa, 27.11.2021

12:00 Uhr – 13:00 Uhr

per zoom

Gäste: Thomas Struth, deutscher Fotograf, der 2003 und 2005 fotografische Reisen nach Peru unternahm, und Flavia Gandolfo, deren fotografische Arbeit über nationale Identität, Bildung und Fantasie reflektiert.

Carlo Trivelli, Kunstkritiker und Kurator verschiedener Ausstellungen wie "Geschichte und Territorium. Annäherungen an das Nationale in der zeitgenössischen Fotografie " (CCPUCP, 2021).

Struth studierte an der Staatlichen Kunstschule Düsseldorf, zuerst Malerei bei Gerhard Richter und dann Fotographie bei Bernhard Becher. Nach Ausstellungen auf der Biennale von Venedig (1990) und der Documenta IX (1992) erlangte er internationales Ansehen. Zuletzt zeigte das Haus der Kunst in München (2017) und das Guggenheim Museum Bilbao eine umfassende Werkschau (2019).
Struths Frühwerk prägten zentralperspektivische Aufnahmen in Schwarz-Weiß von urbanen Räumen in Großstädten (z.B. New York, Paris und Tokio). Später kamen weitere Sujets hinzu, die sich zu eigenständigen Werkgruppen fügten. In seiner vielleicht bekanntesten Werkreihe Museumsbilder (1989-2005) werden anonyme Besucher porträtiert, die berühmte Kunstwerke in den großen Museen der Welt betrachten. Für seine Serie Nature & Politics fotografiert er seit 2007 in industrie-technologischen und wissenschaftlichen Forschungsstätten (z.B. Fusionsreaktoren, NASA-Anlagen und Operationssäle).
Im Rahmen dieser unterschiedlichen Interessen bereiste Thomas Struth in den Jahren 2003 und 2005 zweimal Peru. Auf seinen Stationen in Cañete, Pisco, Paracas, Nasca und Lima entstanden Familienportraits und Architekturansichten, sowie Fotografien des Dschungels am Rio Madre de Dios. Seine Werke wurden zudem in einer Einzelausstellung im Kunstmuseum Lima präsentiert. Struths künstlerische Auseinandersetzung mit Peru fügt sich in eine lange Tradition deutscher Reisender, Wissenschaftler und Künstler, die in den letzten 200 Jahren die lokalen Realitäten des Landes untersucht haben.
 
Flavia Gandolfo hat Geschichte an der Katholischen Universität von Peru (PUCP) und Bildende Kunst an der Universität in Austin, Texas studiert. Ihre fotografische und künstlerische Arbeit, die über nationale Identität, Bildung und Vorstellungskraft reflektiert, wurde in Frankreich, den USA, der Türkei und Argentinien ausgestellt. Derzeit ist sie akademische Leiterin der Fotografie des Bildzentrums, und ihre Ausstellung "De un punto a otra" ("Von einem Punkt zur anderen"), die im Kunstmuseum von Lima (MALI) ausgestellt ist, kann als Rückblick auf ihre Arbeit gelesen werden, in der kritische Linien zu Geschlecht, Rasse und Klasse in der Geschichte Perus klare Berücksichtigung finden.

Teilnahmelink: https://us06web.zoom.us/j/83183966206

 

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