Ein Meme-Quiz über Cover- und Remix-Kultur im Internet und in der Popmusik
Smells Like Teen Thriller

Tobias Ruhland
© Tobias Ruhland

Goethe-Institut Warschau

Ja, ein bisschen lustig ist es schon, dieses youtube-Video, in dem irgendein Typ auf spiegelglatter Straße mit seiner Schneeschaufel herumschlittert, ausrutscht und ziemlich tapsig auf den Boden knallt:


Aber dass diese Szene inzwischen millionenfach im Internet geklickt wurde, hat einen anderen Grund. Denn das Geräusch, das die zu Boden fallende Schneeschaufel verursacht, klingt genauso wie ein Teil des berühmten Gitarrenriffs des Nirvana-Welthits „Smells Like Teen Spirit“. Schneeschaufeln, die Nirvana-Lieder imitieren; Türen, die wie Jazz von Miles Davis klingen; Waschmaschinen, die Heavy Metal-Stücke nachspielen – das Internet ist inzwischen gut gefüllt mit derlei Phänomen, die man auch als Meme bezeichnet.

Internet-Meme sind die gegenwärtigste Form der Popkultur. Quasi von allein verbreiten sie sich durch die Timelines der Nutzer, die sie verändern und weiterreichen Per definitionem ist ein Meme eine Version diverser Varianten. Es geht darum, Inhalte zu überhöhen und plakativ zu verbreiten und fortzuschreiben. Bilder, Sätze oder Töne, die in neue Zusammenhänge gestellt und von den zu Nutzern gewandelten Zuschauern weitergereicht werden. Jeder kann zum Sender werden – das ist der bedeutsame Antrieb für die virale Verbreitung von Memen.

In dem interaktiven Musikquiz „Smells Like Teen Thriller“ sollen die Besucher aber nicht nur bei den berühmtesten Memen der letzten Jahre mitraten, sondern auch ihr Musikwissen anhand so genannter Mashup-Songs testen. War es früher ausschließlich dem DJ vorbehalten, Songs ineinander zu mixen, so ist es im Zuge der Digitalisierung längst zu einem weit verbreiteten Internetsport geworden, jedes beliebige Lied zu bearbeiten, zu remixen und im besonderen Fall mit einem anderen Song zu kreuzen und dadurch einen Mashup zu erzeugen und beispielsweise aus den Beach Boys und Coldplay einen ganz eigenständigen Songhybrid zu basteln.

Eine Meme-Gewissheit wird dieser Abend in jedem Fall bringen: Katzen sind niedlich, Ziegen mögen Rockmusik und Hunde sind ganz passable Rapper.

Tobias Ruhland © © Bayerischer Rundfunk Tobias Ruhland © Bayerischer Rundfunk
Autor und Moderator:
Tobias Ruhland, Jahrgang 1977, Autor des Polit- und Satiremagazins QUER des Bayerischen Rundfunks, wo er auch das Bayern2-Szenemagazin „Zündfunk“ und das Telefonpopratequiz-Sendung „City of Pop“ moderiert. Er liebt den Clash der (Pop-)Kulturen und holt bei musikalischen Studiogästen gerne mal sein volkstümliches Hackbrett raus und lädt zur Unhacked-Session, z.B. mit Calexico.  


Klaudiusz Kaufmann © © Klaudiusz Kaufmann Klaudiusz Kaufmann © Klaudiusz Kaufmann
Co-Moderator auf Polnisch:
Klaudiusz Kaufmann ist aus Schlesien stammender Theater- und Filmschauspieler, sowie Synchronsprecher. Er tritt regelmäßig in Produktionen in beiden Ländern auf, indem er in Polen Deutsche und in Deutschland Polen verkörpert: „Hochzeitspolka“, „Joanna“, „Pfarrer Braun“, „Grossstadtrevier“ oder „Sprawiedliwi“. Seit 2015 spielt er auch in der ersten deutsch-polnischen Serie „Polizeiruf 110/Telefon 110“.
Er arbeitet u.a. mit dem Nationaltheater Warschau und Off-Theatern zusammen.


 

Details

Goethe-Institut Warschau

ul. Chmielna 13A
Zugang ul. Chmielna 11
00-021 Warszawa

Diese Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe Auf Sendung.