Filme und Künstlergespräche
Werner Schroeter – die erste Werkschau in Polen

Werner Schroeter; ©Thomas Aurin
Werner Schroeter; ©Thomas Aurin

Als der deutsche Filmemacher und Theaterregisseur Werner Schroeter 2010 im Alter von 65 Jahren starb, war er unzweifelhaft einer der größten Künstler des deutschen Kinos. Fasziniert von Oper und der Idee von Performance, realisierte Schroeter anfänglich einen in keiner Weise narrativen Film und gelangte später zu einer fragmentarischen Erzählweise, die tief mit den Themen von Liebe und Tod verbunden ist. Er vergötterte die Opernsängerin Maria Callas und nutzte das Theater als Inspirationsquelle. 1980, als Schroeter für „Palermo oder Wolfsburg“ den Goldenen Bären auf der Berlinale erhielt, kam er zu internationalem Ruhm. Er arbeitete mit großen Schauspielerinnen, wie Isabelle Huppert, Bulle Ogier und Magdalena Montezuma. 2008 wurde er auf den Filmfestspielen von Venedig mit Goldenen Löwen für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Die Schönheit der Einstellungen von Schroeter begeistert bis heute.

 


Vorführungen in Warschau, NCK Nowy Teatr:
 

27.10., 19.00 MALINA, 1991, Reg. Werner Schroeter, 125 Min.
Referent: Prof. Andrzej Gwóźdź
28.10., 19.00 PALERMO ODER WOLFSBURG, 1980, Reg. Werner Schroeter, 180 Min.
Referent: Thomas Mauch
29.10., 19.00 DEUX, 2002, Reg. Werner Schroeter, 121 Min.
Referentin: Dr. Dobrochna Kałwa
30.10., 19.00 DIESE NACHT, 2008, Reg. Werner Schroeter, 121 Min.
Referentin: Prof. Urszula Jarecka
31.10., 19.00 MONDO LUX – Die Bilderwelten des Werner Schroeter, 2011, Dokumentarfilm, Reg. Elfi Mikesch, 97 Min.
Referentin: Elfi Mikesch
 

Referenten:

Thomas Mauch - Kameramann, Drehbuchautor, Regisseur und Produzent. Für seine Arbeit als Kameramann wurde er dreimal mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet: 1973 für Aguirre, der Zorn Gottes von Werner Herzog, 1979 für Neapolitanische Geschichten von Werner Schroeter und 1989 für Wallers letzter Gang von Christian Wagner.


Elfi Mikesch - Fotografin, Kamerafrau und Regisseurin. Oft arbeitete sie u.a. mit Rosa von Praunheim, Werner Schroeter, Peter Lilienthal und Monika Treut.

 

Dr. Dobrochna Kałwa – Historikerin, seit 2012 arbeitet sie am Institut für Geschichte an der Universität Warschau. Sie ist Autorin und Mitautorin von „Kobieta aktywna w Polsce międzywojennej“, „Migration als Ressource“, „Obyczaje w Polsce“. Zu ihren Schwerpunkten gehören Geschichte von Gender, Metodologie der Geschichtsforschung, Oral History.


Prof. Andrzej Gwóźdź – Film-, Medien- und Kulturwissenschaftler, befasst sich auch mit Deutschlandkunde. Professor an der Schlesischen Universität in Katowice, Leiter des Lehrstuhls für Film- und Medienwissenschaft (Institut für Kulturwissenschaften und interdisziplinäre Studien an der Abteilung Philologie). Er ist Autor von vielen Arbeiten über den deutschen Film: „Pochwała widzialności. Ze studiów nad niemiecką myślą filmową do roku 1933“, „Obok kanonu. Tropami kina niemieckiego“, „Kino niemieckie w dialogu pokoleń i kultur. Studia i szkice“ u.a.


Urszula Jarecka © © Urszula Jarecka Urszula Jarecka © Urszula Jarecka
Prof. Urszula Jarecka
– Leiterin des Lehrstuhls für Theorie der Philosophie- und Kultursoziologie an der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Warschau (PAN), wo sie Kultursoziologie erforscht. Sie unterrichtet Kultur- und Kriegssoziologie an verschiedenen polnischen Hochschulen. Ihr Schwerpunkt ist die Erforschung der Medien und der visuellen Kultur. Ihr besonderes Interesse gilt der Kriegspropaganda, der Geschichtsdarstellung in den Medien und der Rhetorik.
 

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