„Reporter ohne Grenzen“ im Gespräch
Gewalt, Drohungen und Selbstzensur: Pressefreiheit in Europa unter Druck

Reporter. © www.colourbox.de
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Goethe-Institut Warschau

Journalisten in Europa stehen immer stärker unter Druck. Das zeigen nicht nur die Morde an Daphne Caruana Galizia in Malta und Ján Kuciak in der Slowakei sowie die gewalttätigen Angriffe auf Reporter durch Polizisten oder radikale politische Gruppen. In zahlreichen Ländern tragen selbst Spitzenpolitiker ihre Verachtung gegenüber unabhängigen Medien offen zur Schau. Reporter werden mit Klagen wegen Verleumdung oder der Beleidigung von Amtsträgern überzogen, zum Teil drohen drakonische Strafen. Regierungstreue Oligarchen kaufen Medien auf und mischen sich unverhohlen in die Berichterstattung ein, während die Einnahmen vieler Medienhäuser sinken. Geheimdienste bauen die Überwachung von Telefon- und Internetkommunikation aus und gefährden damit vertrauliche Gespräche zwischen Journalisten und ihren Quellen. Zurückhaltung und Selbstzensur sind deshalb weit verbreitet. Die Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenze dokumentiert diese Entwicklungen und unterstützt all jene, die trotz aller Widrigkeiten kritisch berichten und den Mächtigen auf die Finger schauen – denn ohne freie und unabhängige Medien kann Demokratie nicht funktionieren..


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Ulrike Gruska
arbeitet seit Januar 2012 als Pressereferentin bei Reporter ohne Grenzen. Davor berichtete sie für deutsche Medien aus Russland und dem Südkaukasus, war u.a. Redakteurin beim Netzwerk für Osteuropaberichterstattung n-ost. Ulrike Gruska hat in Hamburg Politische Wissenschaft mit Schwerpunkt Osteuropa studiert.
„Als Osteuropa-Journalistin habe ich lange in Ländern gearbeitet, in denen die Presse nicht frei ist. Redakteure schreiben Politikern und Oligarchen nach dem Mund, weil sich anders das Geld für den Lebensunterhalt nicht verdienen lässt. Für ein kritisches Wort riskieren sie ihren Arbeitsplatz oder sogar ihr Leben. Kollegen, die sich diesem Druck mutig entgegenstellen und trotz aller Schwierigkeiten ungeschminkt berichten, möchte ich mit meiner Arbeit bei Reporter ohne Grenzen eine Stimme geben." (U. Gruska)

Agnieszka Wójcińska © Foto: Kinga Koenig Agnieszka Wójcińska Foto: Kinga Koenig
Moderation: Agnieszka Wójcińska

Journalistin, Reporterin und Buchautorin: „Reporterzy bez fikcji. Rozmowy z polskimi reporterami” (Reporter ohne Fiktion. Gespräche mit polnischen Reportern; Czarne, 2011) und „Perspektywa mrówki. Rozmowy z reporterami świata” (Aus der Sicht einer Ameise. Gespräche mit den Reportern der Welt; Czarne, 2015).  Des Weiteren Herausgeberin der Reportagensammlung „Die Mauer. 12 Stücke über Berlin” (Czarne, 2015) und Mitarbeiterin bei den Zeitschriften „Duży Format”, „Polityka”, „Zwierciadło”, „Dialog-Pheniben”, „Tygodnik Powszechny” und „Przekrój”. Nominierung zum Finale des Deutsch-Polnischen Tadeusz-Mazowiecki-Journalistenpreises. Workshopleiterin im Rahmen von Journalistenfortbildungen. Mitgliedschaft im Reporter-Verband Rekolektyw.

 

Details

Goethe-Institut Warschau

ul. Chmielna 13A
Zugang ul. Chmielna 11
00-021 Warszawa

Diese Veranstaltung ist Teil der Veranstaltungsreihe Ach Europa!.