Diskussion Nietzsche und das Leiden namens Wagner

LiM © Goethe-Institut Krakau

Mi, 18.05.2022

18:30 Uhr

Goethe-Institut Krakau

Im November 1868 kreuzten sich die Wege zwei großer deutscher Künstler und Denker. Beeindruckt vom Talent und Charisma Richard Wagners wurde der junge Friedrich Nietzsche zum "Wagnerianer". Wenn man Wagners gefühlvolles Spätwerk und Nietzsches Schriften über Wagner studiert, muss man feststellen, dass Musik, Philosophie und Literatur noch nie eine so innige Beziehung eingegangen sind. Die Werke Wagners und Nietzsches offenbaren wichtige Züge der Moderne - weshalb ihre Werke auch heute, im 21. Jahrhundert, anhaltendes Interesse finden und Diskussionen unter den bedeutendsten zeitgenössischen Intellektuellen auslösen.

Unsere Gäste werden über die ästhetischen und religiösen Aspekte von Wagners Musikdrama sprechen und versuchen, die Frage zu beantworten, was den jungen Nietzsche am Werk des Schöpfers von „Lohengrin“ faszinierte. Die Diskussion wird sich auch auf Nietzsches "Genesung" von Wagner konzentrieren sowie auf zeitgenössische Fragen und Kontroversen der "postnietzscheanischen" Diskussion über Wagners Musikdrama.

Prof. Teresa Malecka - Musiktheoretikerin, Leiterin des Dokumentationszentrums für die Werke der Krakauer Komponisten an der Musikakademie in Krakau, Chefredakteurin der Zeitschrift "Teoria muzyki". Jahre lang war sie Prorektorin, Dekanin, Vizedekanin und Direktorin des Instituts für Komposition, Dirigieren und Musiktheorie an der Musikakademie. Ihr wissenschaftliches Interesse gilt zeitgenössischer polnischer und russischer Musik und dem Verhältnis zwischen Wort und Ton. Prof. Malecka ist Autorin von zwei Monographien und ca. 100 wissenschaftlichen Artikeln, die im In- und Ausland veröffentlicht wurden, darunter Texte, die sich mit dem Musikdrama von Richard Wagner befassen. Seit Beginn des Ludwig van Beethoven Osterfestivals ist sie aktives Mitglied des Programmrats.

Dr. Bogdan Baran - Übersetzer, Schriftsteller und Essayist. Autor von Büchern über Heidegger und F. Nietzsche. Er hat knapp hundert geisteswissenschaftliche Bücher aus der deutschen, englischen und französischen Sprache ins Polnische übersetzt, u.a. Nietzsches "Die Geburt der Tragödie", "Ecce homo", "Andere Schriften" und "Briefe". Er hat Philosophie und Mathematik an der Jagiellonen-Universität studiert und promovierte 1988 mit einer Arbeit zum Thema "Der Begriff der Transzendenz bei Martin Heidegger und Emmanuel Lévinas". 1976-1983 war er Dozent im Institut für Philosophie an der Jagiellonen-Universität, 1983-1987 Redakteur beim Verlag Wydawnictwo Literackie. Bogdan Baran ist Mitglied des PEN-Clubs und Vorstandsmitglied des polnischen Schriftstellerverbandes, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Haus der Literatur in Warschau, 2013-2016 Mitglied des Beirates des Ministers für Kultur und das Nationale Erbe.

Moderation:
Małgorzata Sokalska, PhD - Assistenzprofessorin am Lehrstuhl für vergleichende Literaturwissenschaft an der Fakultät für Polonistik der Jagiellonen-Universität. Sie studierte Polnische Philologie an der Jagiellonen-Universität und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Stendhal Universität in Grenoble. Seit 2008 arbeitet sie an der Jagiellonen-Universität. Sie ist Leiterin des Wissenschaftlichen Kreises der Komparatisten und Bevollmächtigte des Dekans der Fakultät für Polonistik für Bildungsqualität. Ihr wissenschaftliches Interesse gilt dem Verhältnis zwischen Literatur und Musik, insbesondere in der Oper und in Liedern. Sie ist u.a. Autorin der Publikation "Wagner und der Wagnerismus in der Kultur".
 

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