Diskussion Weill/Brecht – Melodie, Wort und Maskerade

Literatur- und Musikbegegnungen © Goethe-Institut Krakau

Fr, 03.06.2022

18:30 Uhr

Goethe-Institut Krakau

Das weltweite Interesse an Kurt Weills Musik mit Texten von Bertolt Brecht mag überraschen. Die musikalische und sprachliche Kunst von Weill und Brecht wird oft mit Kritik und gesellschaftspolitischer Satire in Verbindung gebracht. In der Tat kann das berühmteste Werk deutscher Künstler, die „Dreigroschenoper“ (1928), für die Brecht das Libretto schrieb und das auf der "Beggar´s Opera" basiert, dazu eingeordnet werden.

Brechts Texte, die sprachlich einfallsreich und provozierend sind, stimmen perfekt mit Weills Musik überein, deren stilistische Bandbreite vom Jazz bis zum Choral reichte. Anstelle der traditionellen Arien haben sich beide Künstler für Lieder entschlossen, die im Laufe der Zeit an Eigenständigkeit gewannen und in das Repertoire vieler Sänger eingingen und einen starken Einfluss sogar auf die Rockmusik ausübten. Bob Dylan bezeichnete das Lied "Die Seeräuber-Jenny" aus der "Dreigroschenoper" als eines der wichtigsten Lieder seiner Jugend, während Jim Morrison von der Gruppe The Doors den sarkastischen "Alabama Song" aus "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" populär machte. In Polen hat sich unter anderem Kazik Staszewski mit dem Werk von Weill und Brecht (Album "„Melodie Kurta Weilla i coś ponadto“) auseinandergesetzt.

An der Diskussion nehmen teil:
Agnieszka Grochowicz – Sängerin, Songwriterin und Musikerin, die mit führenden polnischen Songwritern: Zygmunt Konieczny, Andrzej Zarycki, Jerzy Derfel, Ewa Kornecka, Janusz Grzywacz zusammengearbeitet hat. Eine diplomierte Schauspielerin, Absolventin der Theaterhochschule in Krakau. Sie ist bei zahlreichen Festivals mit Preisen und mit einem Künstlerstipendium der Stadt Krakau ausgezeichnet. Zu ihrem Repertoire gehören u.a. Songs von Weill und Brecht.

Dr hab. prof. nadzw. UŁ Karolina Prykowska-Michalak – in der Fakultät für Drama und Theater am Institut für zeitgenössische Kultur der Universität Łódź. Seit vielen Jahren unterrichtet sie Theaterwissenschaft, Kulturwissenschaften, Polonistik und Slawistik in Polen und Deutschland. Sie ist Autorin zahlreicher wissenschaftlicher Publikationen, u.a. zum deutschen Theater.

Das Gespräch wird von Agata Dąbek, Dramatikerin, Dramaturgin, Pädagogin und Spezialistin für das zeitgenössische Theater, Chefdramaturgin im Nationaltheater Teatr Stary moderiert. Zusammen mit Wojciech Brojer veröffentlichte sie ein Buch zu Bertolt Brechts "Die Dreigroschenoper.

Nach dem Gespräch findet ein kurzes Konzert von Agnieszka Grochowicz statt.
 

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