Veranstaltungsreihe Elemente der Architektur: Reaktivierung

Elementy architektury .

25.10., 6.11., 29.11.2017; 18.00

Goethe-Institut Krakau

Das Goethe-Institut in Krakau und das Architektur-Institut freuen sich, den Beginn einer neuen Veranstaltungsreihe mit dem Titel „Elemente der Architektur” bekannt zu geben. 2017 wollen wir das Thema Architektur im Kontext des Begriffs „Reaktivierung“ diskutieren.

Architektur entsteht zu einem bestimmten Zweck:  der Schaffung einer Wohnung, einer Schule, eines Büros … Doch nichts überlebt sich so schnell wie eine bestimmte Funktion. Die verlassenen Hülsen von Gebäuden, die zu nicht mehr existierenden Zwecken und für nicht mehr existierende Nutzer entworfen wurden, werden zu einem wahrnehmbaren Element der architektonischen Landschaft. Mit der dynamischen Entwicklung der Großstädte und der radikalen Umgestaltung ganzer Stadtteile verlieren alte Gebäude ihre Attraktivität, ihre Rentabilität und ihre Daseinsberechtigung. Immer wieder wird argumentiert, es sei leichter und günstiger, sie durch neue Gebäude zu ersetzen, insbesondere, wenn sie keinen Denkmalstatus besitzen. Aber können wir uns das wirklich erlauben?

Die Nutzung vorhandener Bausubstanz bewahrt die Identität und historische Kontinuität einer Stadt: funktionierende Bezugspunkte im Raum, Zeugen der unterschiedlichen Phasen der Entwicklung. Eines der Hauptargumente für den Reuse, ist der ökologische Nutzen, die Verringerung der Umweltbelastung durch den Verzicht auf neue Baumaßnahmen und die Herstellung neuer Materialien. Doch bei der Reaktivierung geht es um weit mehr: Sie regt zu einer Auseinandersetzung mit der Frage nach der Qualität und den möglichen Funktionen von Räumen an, die über rein utilitäre und technologische Gesichtspunkte hinausgeht.

Der Titel der Veranstaltungsreihe knüpft an das Motto einer Ausstellung an, die 2014 von Rem Koolhaas auf der 14. Internationalen Architektur-Biennale Venedig präsentiert wurde. Die Ausstellung beleuchtete die Geschichte von fünfzehn Grundelementen der Architektur, Komponenten, aus denen jedes Gebäude besteht: Boden, Tür, Fenster, Toilette etc. In unserer Veranstaltungsreihe wollen wir diese „Grundelemente“ nicht nur im Sinne von „Komponenten“, sondern – in einem mehr metaphorischen Sinne – als „Naturelemente“ betrachten – als breiteren Kontext, in dem Architektur heutzutage geschaffen wird. Zusätzlich verweist der Begriff der „Elemente“ auf die uns umgebende Wirklichkeit, die die zeitgenössische architektonische Praxis so maßgeblich beeinflusst. Wir wollen zu einer Auseinandersetzung mit der „Reaktivierung“ als einem überaus wichtigen, angesichts des ökologischen Zustands unseres Planeten geradezu unentbehrlichen Konzept anregen und einen Beitrag zur Diskussion über einen Wechsel des Paradigmas der architektonischen Praxis – also der Rekonfiguration der titelgebenden „Elemente“ - leisten.

Wir wollen zu einem breiteren Verständnis der architektonischen Wirklichkeit beitragen – durch Vorträge bedeutender Architekten und Forscher, die in Krakau ihre eigenen Gedanken zum Thema „Reaktivierung“ und ihr Wirken in diesem Bereich vorstellen werden.

Programm

25. Oktober (Mittwoch), 18.00 Uhr:
Maciej Siuda, Pracownia Macieja Siudy
Das zweite Leben von Gebäuden

PL
 
6. November (Montag), 18.00 Uhr:
Robert K. Huber, zukunftsgeraeusche
Moderne Reaktivierung: Material, Botschaften, Werte
ENG
 

29. November (Mittwoch), 18.00 Uhr:
Maciej Miłobędzki, JEMS Architekci
Probleme der Reaktivierung
PL

 
 

Zurück