Vortrag, Diskussion Gedankenwerkstatt

warsztat myśli .

Di, 09.04.2019

Goethe-Institut Krakau

Dr. Tobiasz Janikowski: Der Propagandaangriff in der Sprache des Feindes – ein paar Worte zur deutsch-polnischen Reptilienpresse

Wie erkennt man die sozialtechnischen Regeln in der Presse? Was bedeutet die polnische Parole „swój do swego – ogól go”? Was drücken die Werke von Konopnicka auf Deutsch aus?
 
Diese und andere Fragen werden von Dr. Tobiasz Janikowski beim nächsten Treffen in der Reihe „Gedankenwerkstatt“ beantwortet.
 
Die Atmosphäre des ideologischen Aufruhrs, die nicht nur für die ersten Jahre der Existenz des polnischen Staates nach 1918, sondern auch für die Zeitperiode zwischen den Weltkriegen und schließlich für die Jahre 1939–45 signifikant ist, begünstigte das Entstehen neuer Presseorgane und die kontinuierliche Vergrößerung von Auflagen der bereits existierenden Zeitungen und Zeitschriften. Unter zahlreichen Periodika dieser Zeit lassen sich Beispiele der so genannten Reptilienpresse aussondern, die im politischen Auftrag des fremden Staates gegründet wurden und gewöhnlich dank der Finanzierung seitens Organisationen und Parteien existierten, die sich mittels verschiedener soziotechnischer Strategien zum Ziel setzten, das Lesepublikum von ihren Argumenten zu überzeugen. Ein weiteres Merkmal, das die Reptilienpresse auszeichnet – was freilich vor allem auf die Irreführung des Lesepublikums abzielte – ist die Anwendung der Sprache der fremden Nation, gleichzeitig also der Sprache der politischen Gegner.
 
Dr. Tobiasz Janikowski – Dr. phil., Germanist und Kulturwissenschaftler, Mitarbeiter am Lehrstuhl für Geschichte und Kultur der deutschsprachigen Länder an der Pädagogischen Universität in Krakau. Autor der in Berlin erschienenen Monographie „Die blutende Grenze. Literatur und Publizistik zur oberschlesischen Teilung (1922)“. Wissenschaftliche Interessen und Forschungsschwerpunkte: Das kulturelle Phänomen der deutsch-polnischen Grenzgebiete, kollektive Identität der multiethnischen Regionen, Wirkung und Bedeutung der kulturellen Interferenz, digitale Medien vor dem Hintergrund kultureller und sozialer Veränderungen.
 

 

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