Literaturveranstaltung Die erinnerte Heimat

Heimat © Goethe-Institut Krakau

Do, 06.06.2019

Goethe-Institut Krakau

Themenraum - Heimat

Heimat ist Duft unserer Erinnerungen
(Anke Maggauer-Kirsche)
 
Magdalena Parys im Roman „„Biała Rika /Die weiße Rika“ und Emilia Smechowski im Buch „Wir Strebermigranten“ setzen sich mit einem Land- und Sprachwechsel auseinander, was ihre Protagonistinnen und die Autorinnen selbst als Kinder erlebt haben. Wie prägt solche Erfahrung ihr Leben? Kann die Suche nach den Wurzeln entlasten oder die Lebensgeschichte der Großeltern zur Wahrnehmung einer bestimmten Zugehörigkeit und Sicherheit beitragen? Was macht die Identität aus und ob wir sie brauchen? Kann die Sprache Heimat sein?Über das Heimatland und Zuhause sowie über die Last der Erinnerungen wird Marcin Wilk mit Magdalena Parys und Emilia Smechowski sprechen.
 
Magdalena Parys 1971 in Gdańsk geboren, 1984 wanderte sie mit ihren Eltern nach Westberlin aus. Sie studierte Pädagogik und Polonistik an der Humboldt Universität Berlin und arbeitete unter anderem für die Zeitungen „Gazeta Wyborcza“, „Dialog“, „Pogranicza“, „Zwierciadło“ und „Kurier Szczeciński“. Die Autorin wohnt mit ihrer Familie in Berlin. Die Autorin debütierte 2011 mit dem Berlinroman „Tunel“, der 2014 unter dem Titel „Der Tunnel“ auf Deutsch erschienen ist. Dass sie ihren Erstling auf Polnisch schrieb, sei ein Zufall gewesen, sagt sie. 2015 folgte ihr zweiter Berlinroman „Magik /Der Magier“ (2018 im freiraum-verlag erschien). Für diesen Roman wurde die Autorin mit dem Literaturpreis der Europäischen Union ausgezeichnet. Der Roman „Biała Rika”, der 2016 auf Polnisch im Verlag Znak Litera Nova erschienen ist, basiert auf wahren Begebenheiten und erzählt von Menschen, die nirgendwo hingehören, da sie zu oft ihre Heimat verlassen und zu viel vergessen mussten.
 
Emilia Smechowski, 1983 in Gdańsk geboren, floh mit ihrer Familie 1988 nach Westberlin. Sie studierte Operngesang und Romanistik in Berlin und Rom, bis sie im Journalismus landete. Sie war Redakteurin der tageszeitung und arbeitet heute als freie Autorin und Reporterin, u. a. für "Geo", "Süddeutsche Zeitung" und "Die Zeit". Ihr Essay über die unsichtbaren Polen wurde mit dem Deutschen Reporterpreis, dem Konrad-Duden-Journalistenpreis und dem Deutsch-Polnischen Tadeusz-Mazowiecki-Journalistenpreis ausgezeichnet. Ihr Buch „Wir Strebermigranten” ist weniger eine Familiengeschichte als eine Schilderung der kollektiven Haltung polnischer Migranten in der Endphase des Kommunismus, die beschlossen, in ihrer neuen Heimat ein besseres Leben zu finden – auch wenn der Preis dafür die Verleugnung ihrer eigenen Wurzeln sein sollte.
 
Das Gespräch wird von Marcin Wilk moderiert.
 

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