Vortrag, Diskussion Gedankenwerkstatt

warsztat myśli .

Di, 11.06.2019

Goethe-Institut Krakau

Dr. habil. Nina Nowara-Matusik: Über eine Deutsche, die ein freies Polen wollte oder einiges über Bettina von Arnims Polenbroschüre

Warum kam es zur Schlägerei zwischen Bettina und Goethes Frau? Warum wurde Herder von Bettina geohrfeigt? Was hat der polnische Messianismus im Text einer deutschen Romantikerin zu suchen? Und warum verkaufen sich große Ideen so schlecht?
 
Diese und andere Fragen wird beim nächsten Treffen der Reihe „Gedankenwerkstatt“ die Mitarbeiterin des Instituts für Germanische Philologie der Schlesischen Universität in Katowice Dr. habil. Nina Nowara-Matusik beantworten.
 
Der 1849 veröffentlichte polenfreundliche Essay Polenbroschüre der deutschen Romantikerin Bettina von Arnim ist in Polen eigentlich nur engen Germanistenkreisen bekannt. Und das mit Unrecht, war er doch seinerzeit ein unerhörtes Phänomen: nicht nur deswegen, weil er von einer Frau geschrieben wurde, die es wagte, mit voller Wucht in die öffentliche Diskussion einzusteigen (und sich so möglichen Unannehmlichkeiten seitens der Behörden aussetzte), sondern auch deswegen, weil die Autorin darin eine eindeutig propolnische Gesinnung vertritt. Bettina setzt sich völlig kompromisslos und vehement für die Rechte der unterdrückten Polen ein und ihr Beitrag weist bis heute überraschend aktuelle Züge auf.
Im geplanten Vortrag wird kurz auf das Leben und Werk Bettinas eingegangen, um anschließend den literaturgeschichtlichen Kontext und das Polenbild der Polenbroschüre zu rekonstruieren.
 
Dr. habil. Nina Nowara-Matusik, Germanistin, Literaturwissenschaftlerin, Übersetzerin, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanische Philologie der Schlesischen Universität in Katowice. 2008 Promotion an der Schlesischen Universität („da die Tränen der Frauen stark genug sein werden…“ Zum Bild der Frau im Erzählwerk Ina Seidels, Katowice 2016), 2017 Habilitation über Künstler-Bilder im Erzählwerk Eberhard Hilschers (Oblicza artystów. W kręgu narracji Eberharda Hilschera, Kraków 2016). Neueste Buchveröffentlichungen: Sophie Tieck-Bernhardi. Fantazje i marzenia. Hrsg. von Renata Dampc-Jarosz, Nina Nowara-Matusik, Katowice 2017; Bettina von Arnim: O Polsce. Hrsg. von Marek Kryś, Nina Nowara-Matusik. Katowice 2018. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören: deutsche Literatur von Frauen, literarische Übersetzung, das Werk von Eberhard Hilscher, Künstlerproblematik, Gender Studies.


 

Zurück