Deutsche hoch vier

niemiecka do kwadratu © Goethe-Institut Krakau

Di, 28.01.2020

Goethe-Institut Krakau

Diskussionsreihe zu deutschsprachigen Literatur

An der ersten Diskussion nimmt Anna Marchewka teil – Literaturwissenschaftlerin und Literaturkritikerin, die u.a. für folgende Zeitschriften schreibt: "Lampa", "Zadra", "Znak", "Zeszyty Literackie", "Dwutygodnik" und "Tygodnik Powszechny". In der Monatszeitschrift 'Znak' ist sie für die Rubrik Station: Literatur zuständig. Sie war Ko-Moderation der Literaturprogramme „Koło Kultury“ im Rundfunkt, „Czytelnia“, „Czytanie to awantura“ und „Myślnik“ im Fernseh. Sie veröffentlichte „Ślady nieobecności. Poszukiwanie Ireny Szelburg“ (2014). An der Jagiellonen-Universität unterrichtet sie Populärliteratur und polnische Literatur nach 1989. Anna Marchewka ist Mitbegründerin der Abteilung Pracownia Pytań Krytycznych an der Jagiellonen Universität.
 
Beim ersten Treffen der Reihe „Deutsche Vier hoch“ wird über die Romane: „Heimsuchung” von Jenny Erpenbeck (2010 in polnischer Übersetzung von Eliza Borg im Verlag Wydawnictwo W.A.B. erschienen) und „Heute Neunzig Jahr” von Uwe Johnson (2019 in polnischer Übersetzung von Sława Lisiecka im Verlag Wydawnictwo OdDO erschienen) diskutiert.
 
Jenny Erpenbeck „Heimsuchung“ - Ein Haus an einem märkischen See ist das Zentrum, fünfzehn Lebensläufe, Geschichten, Schicksale von den Zwanzigerjahren bis heute ranken sich darum. Das Haus und seine Bewohner erleben die Weimarer Republik, das Dritte Reich, den Krieg und dessen Ende, die DDR, die Wende und die Zeit der Nachwende. Jedem einzelnen Schicksal gibt Jenny Erpenbeck eine eigene literarische Form, jedes entfaltet auf ganz eigene Weise seine Dramatik, seine Tragik, sein Glück. Alle zusammen bilden eine Art kollektives literarisches Gedächtnis des letzten Jahrhunderts, geformt in einer Literatur, die nicht nur großartige Sätze und Bilder zu bieten hat, sondern die auch Wunden reißt, verstört, beglückt, verunsichert und versöhnt./
 
„Heute Neunzig Jahr“ ist das letzte, unvollendete Erzählprojekt Uwe Johnsons. Nach dem Tode des Autors im Februar 1984 fanden sich Typoskript und Material zu diesem geplanten Buch. Das als Text Vorhandene erzählt die Cresspahl-Geschichte von 1888 bis 1947, also knapp sechzig Jahre. Die Tochter Gesine vergegenwärtigt sich Jahreseintrag um Jahreseintrag das Leben ihres Vaters und ihr eigenes: von Heinrichs Geburt als Stellmachersohn auf einem Gut in Mecklenburg, einer Tischlerlehre in der Kleinstadt Malchow über seine Teilnahme am Ersten Weltkrieg, Widerstand gegen den Kapp-Putsch, seinen Weggang aus einer unheimatlichen Heimat, zuerst in die Niederlande, dann nach England, seine Etablierung als Tischler in Richmond bei London gegen Ende der zwanziger Jahre bis zu den Ereignissen, die wir aus Johnsons großem Roman-Epos Jahrestage kennen.
 

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