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Di, 03.11.2020

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W. G. Sebald - "Austerlitz"

Diskussion (Ausschnitte) über den Roman "Austerlitz" von W. G. Sebald im Rahmen des Buchclubs (in polnischer Sprache):
 

Jacques Austerlitz heißt der rätselhafte Fremde, den der Erzähler einst in einer dunklen Bahnhofshalle kennen lernte. Als der Zufall die beiden Männer wieder zusammenführt, enthüllt sich Schritt für Schritt die Lebensgeschichte dieses schwermütigen Wanderers. Austerlitz, der seit vielen Jahren in London lebt, ist kein Engländer. In den vierziger Jahren ist er als jüdisches Flüchtlingskind nach Wales gekommen. Der Junge wächst bei einem Prediger und seiner Frau heran, und als er nach vielen Jahren seine wahre Herkunft erfährt, weiß er, warum er sich als Fremder unter den Menschen fühlt. Die Geschichte eines Entwurzelten, der keine Heimat mehr finden kann, wird nicht direkt erzählt, sondern von einem zwischengeschalteten Ich-Erzähler in einer faszinierenden Sprache wiedergegeben. Die Schwarz-Weiß-Fotos sind ein fester Teil des Romans.
 
W.G. (Winfried Georg) Sebald (1944-2001), einer der bedeutendsten Autoren der europäischen Literatur des späten 20. Jh. Sebald wurde in Wertach (Bayern) geboren, studierte Germanistik und Allgemeine Literaturwissenschaft in Freiburg und in Fribourg. Seit 1970 arbeitete Sebald mit kurzen Unterbrechungen in England, zuerst an der Universität in Manchester, dann an der Universität von East Anglia in Norwich, wo er 1989 das British Centre for Literary Translation gründete, dessen Direktor er wurde. 2001 starb Sebald in einem Autounfall.
Zu seinen Werken gehören die Prosabände Schwindel. Gefühle (1990, in polnischer Übersetzung 1998 erschienen), Die Ausgewanderten (1992, in polnischer Übersetzung 2005 erschienen), Die Ringe des Saturn (1995, in polnischer Übersetzung 2009 erschienen) und Austerlitz (2001, in polnischer Übersetzung 2007 erschienen), sowie der Nachlassband Campo Santo (2003, in polnischer Übersetzung 2014 erschienen), weiterhin die Essaybände Logis in einem Landhaus (mit anderen Essays in polnischer Übersetzung 2020 erschienen) und Luftkrieg und Literatur (1999, in polnischer Übersetzung 2012 erschienen). Alle in Polen erschienenen Werke von Sebald wurden von Małgorzata Łukasiewicz brillant übersetzt.
Sebald wurde für sein literarisches Werk mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. In den letzten Jahren seines Lebens wurde er als Kandidat für den Nobelpreis für Literatur erwähnt.
 

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