Ausstellung Die ganze Welt ein Bauhaus

Bauhaus-Ausstellung

Fr, 06.03.2020 –
Do, 09.04.2020

Warschau, SARP

VIRTUELLE FÜHRUNGEN AUF FB

Kurator der Ausstellung: Boris Friedewald
Die Ausstellung ist geschlossen.
Virtuelle Führungen auf FB: Samstag, den 4.04.2020,11.00 Uhr

Marianne Ahlfeld-Heymann (zugeschrieben), Übung aus dem Unterricht „bildnerische Formenlehre“ von Paul Klee, 1923–24, Foto: A. Körner, bildhübsche Fotografie, Institut für Auslandsbeziehungen Marianne Ahlfeld-Heymann (zugeschrieben), Übung aus dem Unterricht „bildnerische Formenlehre“ von Paul Klee, 1923–24, Foto: A. Körner, bildhübsche Fotografie, Institut für Auslandsbeziehungen | © Institut für Auslandsbeziehungen In seiner wechselvollen Geschichte ist das Bauhaus zum gefeierten und zugleich umstrittenen Symbol moderner Gestaltung und avantgardistischer Lebenshaltung geworden. Obwohl das Bauhaus nur von 1919 bis 1933 und an verschiedenen Standorten (Weimar, Dessau, Berlin) bestand, verkörpert es wie keine andere Institution den Geist des Aufbruchs und der Moderne. Wie gelang es dem Bauhaus, das während seiner gesamten Existenz rund 1.300 Studierende ausbildete, derart wirkungsvoll zu agieren und zum Inbegriff einer radikalen Erneuerung in sozialer, gestalterischer und didaktischer Hinsicht zu werden? Was macht die Bauhaus-Welt aus, deren Schöpfungen bis heute produziert werden? Die Ausstellung „Die ganze Welt ein Bauhaus“ bezieht sich auf ein Zitat aus dem Jahr 1928 des Bauhausschülers und –Lehrers Fritz Kuhr. In vielerlei Hinsicht ist es für die Ausstellung programmatisch: Zum einen spielt es mit der Verwischung der Grenzen zwischen Kunst, Handwerk und Technik, die als ganze Welt der Gestaltung von Walter Gropius als Entwurfsziel proklamierte und welche die soziale Praxis aller beeinflussen sollte.
 
Oskar Schlemmer, Sitzende Figur, Figur „S“, nach einer Vorlagezeichnung von 1921, 1923, Foto: A. Körner, bildhübsche Fotografie, Institut für Auslandsbeziehungen Oskar Schlemmer, Sitzende Figur, Figur „S“, nach einer Vorlagezeichnung von 1921, 1923, Foto: A. Körner, bildhübsche Fotografie, Institut für Auslandsbeziehungen | © Institut für Auslandsbeziehungen „Die ganze Welt ein Bauhaus“ untersucht dieses Phänomen umfangreich in acht verschiedenen Kapiteln, die sich auf das Jahr 1919 bis 1933 konzentrieren: „Das Schwebende“ zeigt nicht nur, wie sich die Bauhäusler motivisch mit der Schwerelosigkeit beschäftigten, sondern wie Glas und Skelettbau die Architektur entmaterialisierten und der Stuhl als Luftsäule zum visionären Entwurfsziel wurde. Das Kapitel Experiment stellt die Objekte vor, welche sowohl das Ergebnis einer Material- und Raumforschung waren, welche auf Maß, Proportion und Befragung der Materialgrenzen aber auch auf Vervielfältigung und Serialität angelegt waren. Während das „Gesamtkunstwerk“ die Synthese aller Künste, aber auch von Kunst und Wissenschaft und von Kunst und Leben in den Blick nahm, zeigen zentrale historische Objekte, die Feste und das Leben am Bauhaus unter der Überschrift Gemeinschaft. Dass das Bauhaus nicht nur linksutopisch ausgerichtet war, wird im Kapitel Der neue Mensch deutlich. Hier werden neue Menschenbilder gezeigt, welche sich durchaus auch in politisch-radikalen weltanschaulichen Ausrichtungen bewegten. Während „Kunst, Handwerk, Technik“ die Werkstätten und ihre Produkte präsentiert, zeigt „Radikale Pädagogik“ Aufbau und Lehre am Bauhaus. Transkulturelle Bezüge werden im Bereich Begegnungen deutlich. Denn Kulturbegegnungen wurden am Bauhaus durch Vorträge, zahlreiche Besucher aus aller Welt, umfangreiche Bestände in der Bauhaus-Bibliothek, aber auch in der Suche nach neuen Formen erkundet. So gab es beispielsweise persönliche Beziehungen zur Moskauer Kunstschule Whutein sowie auch die Bestrebung von Mies van der Rohe durch Partnerinstitute in USA das Bauhaus zu internationalisieren.

Marcel Breuer, Stuhl B5, 1926, Foto: A. Körner, bildhübsche Fotografie, Institut für Auslandsbeziehungen Marcel Breuer, Stuhl B5, 1926, Foto: A. Körner, bildhübsche Fotografie, Institut für Auslandsbeziehungen | © Institut für Auslandsbeziehungen Das Bauhaus hat in den wenigen Jahren seines Bestehens, die Fragen, welche nach der rasanten Industrialisierung in Deutschland aufgeworfen wurden, aufgegriffen. Prägende Künstler der Moderne lehrten an dieser Schule und verbreiteten das Erbe nach ihrer Migration in viele Teile der Welt. Die Ausstellung präsentiert anhand von Fotos, Arbeiten auf Papier, Dokumenten, Filmen, Texten und Objekten die Entstehung und Ausgestaltung der Schule, die später zu einer Quelle für die Geschichtsschreibung und Popularisierung der Moderne wurde.
 
Eine Ausstellung des ifa (Institut für Auslandsbeziehungen) Stuttgart, Deutschland
 
Organisation in Warschau: Polnischer Architektenverein Hauptbüro und Goethe-Institut in Warschau
 
Unter der Schirmherrschaft des Botschafters der Bundesrepublik Deutschland

Medienpartner:
Gazeta Wyborcza / warszawa.wyborcza.pl / Co Jest Grane 24 / LABEL / AKTIVIST / Architektura Murator

Premiere der Ausstellung in Deutschland: ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe,  26. Oktober 2019 – 16. Februar 2020


 

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